Tips für eine würdevolle Randexistenz

Ich bin ein leise servus Habibi. Ich liebe leises servus, zur Begrüssung und auch zum Abschied. Das hat etwas sinnliches, besinnliches, erbauendes…
Im Leben geht es oft um Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit ist wie eine sozialistische Währung. Man kann sie nicht Anhäufen. Wenn du viel davon hast, musst du auch abgeben, sonst kommst du in Teufel’s Küche und die selbsterklärten Held*innen der Randexistenz garen dich in ihrer Empörung.
Deswegen darfst du die Aufmerksamkeit, die du erhälst, nie unbeachtet lassen. Du musst sie gut verwalten und immer im Überblick haben. Sobald der Mistkarren überzulaufen droht solltest du den Inhalt auf dem Feld der Eitelkeiten verteilen. Dann bist du den Scheiß los und die anderen müssen sich damit befassen: „Hmmm, lecker! Scheiss-Aufmerksamkeit. Oooh wie gut. Warte ich spring noch mal rein“.
Denk dabei weniger an Sponsor*innen, Politiker*innen oder so. Eher vermeintliche Freund*innen und Familienmitglieder, etc.. Sei vorsichtig, Ich sag’s ja nur! Das ist wie bei der Mafia. Gib was ab. So sind sie dann mit sich selber beschäftigt und du hast die Ruhe im Hintergrund des Geschehens. Beherzige das! Sieh‘ es als Anlagetip sozusagen. Am besten ist es, wenn die Meute zu spät bemerkt, was du schon wieder verbrochen hast. Das gibt dir den lebenswichtigen Vorsprung und Raum zum Atmen.
Mach‘ schöne Sachen, aber verkünde sie nicht zu früh und nicht zu oft – zeig auch dein Gesicht nicht! Ab und zu, wenns der Sache dient, aber nicht ständig. Schone dein Anlitz. Spar dir deine Zeit und deine Energie. Lass die Dinge schleifen in regelmässigen Abständen. Mach nix zu schnell. Schön unter’m Radar bleiben. Ausschlafen. Richtig Rummel solltest du erst machen, wenn du ’ne gute Agentur hast. Ansonsten gelassen agieren. Keine überflüssigen Bewegungen.
Ok, Habibi?
Und hüte dich vor der solidarischen Vereinnahmung durch vermeintlich Gleichgesinnte. Wenn dich jemand mit psychischem Druck und Gaslighting zur Solidarität mit ihr, ihm oder wemanders nötigen will, dann macht die Solidarität keinen Sinn, denn es geht da nicht um die Solidarität an sich, sondern um irgendwas anderes. Was? Das herauszufinden ist nicht dein Job!
Die Gesellschaft ist ein Minenfeld. Ihre Konditionen und der kollektive Konsens haben nur ab und an mit Logik oder Gerechtigkeit zu tun. Vieles, was da passiert ist einfach nur Irrsinn und Verschwendung. Aber wenn du deine sicheren Stege auf neutralem Boden mal stabil gebaut hast, dann kannst du dich unbedacht und frei auf ihnen bewegen. Dieser Teil der Arbeit bringt am meisten Erfüllung und ist ein wichtiger Teil des Gesamtkunstwerks.

Kurzum: Lass‘ dich wirklich am Arsch lecken, anstatt nur davon zu reden.

Debattentango

Tanzende Mänade

Tanzende Mänade / röm. Relief, Römisch, kaiserzeitlich, 2. Hälfte 1. Jh. n. Chr.
Replikat eines Original-Flachreliefs aus Marmor.
Fundort: Thurburbo Majus (Tunesien).
Aktueller Standort: Tunis, Musée national du Bardo.

Sich ergeben
Sich verloren geben
Die Macht über sich selbst abgeben
Im Vertrauen

Es wird gebrochen
Nach ewigem sehnsuchtsvollen Stillstand

Und erhebt sich wutschnaubend
Aufgeschreckt durch den Hinterhalt

Bewußtheit erwächst
Aus der Bewußtlosigkeit
Der roten Kapillaren

Waffen zücken
Gezielt zustoßen
Atem stocken

Rache strömt durch die Adern
Erleichterung
Klare Sinne
Entschlossenheit und sicherer Stand

Ein aufrechter Blick gleitet furchtlos durch die Dunkelheit
Während diese zur treuen Vertrauten wird
Verführerin in schwarzem Plüsch

Furio und Extase
Gleich der Mänaden
In der einen Hand das Messer
In der anderen das Opfer
Wild tanzend
Den Kopf in den Nacken werfend
Die Augen rollend
Die Tunika flattert in zarten Wellen

Einst so Ungerührte
Fürchten jetzt die unvermeidbare Rückführung
Des hundertfach skalierten Ich’s
In seine wahren Dimensionen
Im zigfachen Dezimalbereich nach dem Komma

Die Wut birgt Verhängnis
Freiheit
Schmerz
Läuterung
Taumeln
Trauer
Verzeihung
Hoffnung
Erfahrung
Und Korrektur

Achte auf deine Wortwahl!
Vergeude keinen Fluch!

Deutsche Lieblingsbegriffe Spezial: Begriffsstutzigkeit

Die weissen Jungs haben’s wieder mal begriffen. Bisher hatten sie’s ja auch schon immer begriffen, denn, wenn’s darauf ankam erklärten sie uns in langen, gründlichen Ausführungen, warum sie das N-Wort durchaus benutzen dürfen und sollen. Jetzt hingegen erklären sie dir genau das Gegenteil mit der selben klugscheisserischen Ägide und suhlen sich in demütiger Einsicht. Dabei reden sie genau so viel wie vorher, monologisieren herum und vor allem: sie erzählen nur von sich selbst.

Im selben Atemzug problematisieren sie ihre Elterngeneration, wälzen die Schuld auf diese ab, erklären sich selbst zum Spezialisten und machen sich auf, um den vielgeschimpften konservativen „Alten Weissen Mann“ abzuholen? Das heisst: die weissen Jungs kümmern sich um die weissen Jungs. Alles gut, sollen sie tun. Das schlimme ist nur, wenn sie mich anrufen, um mich um Rat und meine Perspektive bitten. Dann wird’s haarig.

Wenn ich ihnen aber aus reinem Gutmenschentum meine Perspektive erkläre, dann unterbrechen sie mich mit dem unverschämten Argument: ich würde monologisieren und wäre zu emotional.

Dabei will ich dem guten Mann nur erklären, dass er kein Halleluja-Superduper-Sonderfall ist, sondern dass es zigtausende von seiner Sorte gibt und wenn nur ein Bruchteil von denen bei mir anrufen würde, um persönlich gechoacht zu werden, dann hätte ich richtig viel zu tun. vor allem aber versuche ich ihm nach zu legen, dass es sich lohnen würde, seine Fresse zu halten und zuzuhören, damit er endlich mal was begreift. Das kapiert er dann nicht und fühlt sich angegriffen.

Meine Reaktion ist auch nicht wirklich Hip, muss ich gestehen. Aber ich bin eben auch nicht Hip. Wenn du bei mir anrufst, dann musst du auf sowas schon gefasst sein. Ich habe eben meine eigenen antirassistischen Therapiemethoden.

Daraufhin sage ich: das ist total ok, dass du dich angegriffen fühlst…das musst du aushalten…Wissen und Begreifen sind rein funktional komplett unterschiedliche Pänomene. Ich steh eher auf begreiflich machen.

Er sagt: Ja, ja, ok. Aber er begreifts trotzdem nicht. Vielleicht braucht er ein noch grösseres Leid, um dazu fähig zu sein. Don’t know. Ist auch nicht mein Business. Ich hol lieber Leute ab, die ihr Leben lang unter dieser Ignoranz gelitten haben und dadurch keine Gelegenheit hatten, sich zu verwirklichen. Ob alt oder jung ist mir auch scheissegal.

Liebe Mehrheitsgesellschaft: ich bin nicht euer „Antirassismus- und Hauptbahnhof-Spezialist“. Ich lebe auch nicht im Hauptbahnhofviertel. Ich lebe vielmer seit Jahrzehnten in einem geheimen Bunker unter dem Hauptbahnhof, wo ich auch geboren wurde. Euch erzähle ich aber natülich was anderes: Ihr findet mich in den Hipstercafes vom Glockenbach, wo ich seit über 30 Jahren sozialisiert bin.

Wenn ihr was über die sogenannten „Anderen“ erfahren wollt, dann geht zu ihnen und fragt sie. Sie fressen euch schon nicht. Ganz im Gegenteil. Ich glaube, die freuen sich über Besuch.

Wenn ihr aber sagt. Nein, ihr könntet euch ja plump und falsch verhalten und die Menschen verstören, dann kann ich euch für ein Tageshonorar coachen. Der Kurs liegt noch gut: ca. 750 Euro (zzgl. MwSt.). Umsonst war gestern.

Bussi.

Tanzdistanz

Dummschwätzer aller Bereiche, habt mich gern!
Haltet Distanz und bleibt mir fern!
Intelligenz ist nur durch Nüchternheit begrenzt.
Dichter sind bekränzt und hüpfen wild durch die Medien.
Kommt ein Trendexperte hoch zu Pferde, auf der falschen Fährte dahergeritten,
Gib dem Gaul nen Tritt in den Hintern!
Denn außerhalb des Fachbereiches kann der Typ nicht überwintern.
Situation eskaliert.
Die einen haben sich schlecht ernährt,
Die andern ihre Fressen großskaliert.
Megatron Breitwandformat.
Jeder verkauft seinen Arsch auf seine eigene Art.

Fragment eines Songtextes aus den 90’ern.

Kapitalismussprech…

Logbucheintrag aus der Zeitrechnung 1. postmodernen Pandemie:

Ein sagenumwobenes Investment/Rendite-Verhältnis.
Es geht steil nach oben.
Zwischendurch verkaufen und Gewinne einstreichen
…und Whoooop… ääh…der Kurs korrigiert sich leicht nach unten, um dann in den nächsten Tagen steil abzufallen.
Na ja, macht nix. Kapitalstark steigen wir mit einer Kaufoption wieder ins Geschäft ein. Nach der Kurskorrektur kann die Rallye dann richtig beginnen.

Es überschlagen sich die Stimmen und es kommt zu weiteren geschichtsträchtigen Ereignissen. So hat der Bundesgerichtshof vor nicht all zu langer Zeit Cum-EX-Geschäfte für strafbar erklärt. Es ist jetzt verboten, Steuerhinterziehungsdienste anzubieten. Ein Anbieter zahlt jetzt 150 Millionen Euro Strafe, ein anderer knapp 15. Da frägt man sich doch bei aller Dankbarkeit für diese „harten“ Strafen: Warum waren solcherlei Geschäfte bisher denn „nicht“ verboten?

Aber Kopf hoch! Das Geld holen wir uns durch das Wirtschaftsvolumen schon wieder rein. Kein Problem.

Nach dem deutlichen Kursanstieg in den letzten Handelswochen ist nun mit vermehrten Gewinnmitnahmen zu planen. Gelingt es den Anlegern, den Kurs mittelfristig oberhalb dieser Widerstandsmarke zu stabilisieren, ist perspektivisch auch ein Anstieg bis an das 200er Fibonacci-Extension vorstellbar.

Wenn ich nun bedenke, dass einige in diesem Land befürchten, dass keiner mehr arbeiten würde, wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, dann wird mir schwindlig vor Unverständnis. Was man mit den 30 Milliarden hätte alles machen können…Jetzt ist unser gutes Geld irgendwo in der Schweiz gelandet und kann von dort wieder in den Zyklus der globalen Privatwirtschaft gelangen. Aus dem Munde des wirtschaftsliberalen Idealismus klingt das womöglich so: „Hat ja auch was gutes. Je mehr Kapital der Kontrolle durch den Staat entzogen werden kann, desto glücklicher sollten wir uns schätzen. dafür lohnt es sich, Opfer einzugehen. Um flächendeckend den Wohlstand zu steigern, müssen wir den Reichtum einiger weniger ‚Pioniere‘ (tatsächlich sind das durch die Bank auch Männer) in Kauf nehmen“.

Solange der Gesamtmarkt weiter bullish tendiert, ist nicht mit einem Durchbruch zu rechnen. Neben dem Fibonacci-Retracement ist in der lila Unterstützungszone auch das letzte markante Verlaufstief zu finden. Erneut dürfte die Käuferseite vermehrt Zukäufe tätigen.

Während alle immer noch von der Arbeitskraft als Grundbasis der nationalen Wirtschaft reden, macht sich in Windeseile ein Wirtschaftszweig breit, der maximale Rendite für minimalen Arbeitsaufwand bietet, in dem millionen von Arbeitsstunden pro Jahr darin gesteckt werden, Konzepte zu entwickeln, mit Hilfe derer man sich die reell ausgezahlten Löhne all dieser hart arbeitenden Menschen, durch formell legale, aber moralisch vollkommen unakzeptable Methoden wieder zurückholen kann, indem man nicht nur Steuern spart, sondern sie sich auch noch mehrfach unrechtmässig rückerstatten lässt.

Eigentlich wäre „das“ ein Grund sich allen Ernstes zu fragen, warum man eigentlich noch arbeiten soll? So betrachtet wäre das bedingungslose Grundeinkommen nur eine Alibizahlung. Es stünden noch viel mehr Zahlungen aus, an all diejenigen z.B., die seit Jahren durch Hartz IV aufs heftigste verarscht werden. Aber sogar das regelt jetzt der Markt: Bedingungsloses Bitcoin-Einkommen? City Coins machen es möglich..

Der RSI wie auch der MACD weisen auf Tagesbasis ein Kaufsignal auf. Der RSI-Indikator notiert aktuell jenseits der 70. Dieses könnte zumindest kurzfristig auf einen Rücksetzer hindeuten. Solange weder der MACD noch der RSI ein Verkaufssignal generieren, ist von Short-Trades abzuraten. Da beide Indikatoren auch auf Wochensicht ein Kaufsignal anliegen haben, ist perspektivisch mit weiter ansteigenden Kursen zu planen.

Ich bin in den letzten Ausläufern der sozialen Marktwirtschaft geboren worden und mit dem Neolibealismus aufgewachsen. Eigentlich kenne ich keine andere Wirtschaftsform. Steve Jobbs ist der divinisierte Herrscher im Jenseits. Wir werden regiert von einem Triumvirat aus Marc Zuckerberg, Jeff Bezos und Elon Musk.

Beklagt sich wer über Langeweile?

Hier findest du alles, was du über Cum-Ex wissen willst: https://www.finanzwende.de/

„Der Vater allen Übels“ – Gedanken zum Umgang Deutschlands mit seiner gesellschaftlichen Vielfalt

Vor 60 Jahren wurde das Anwerbeabkommen mit der Türei unterzeichnet, in dessen Zuge hunderttausende Menschen mit Arbeitsverträgen in der Tasche nach Deutschland kamen. Die meisten von ihnen kamen am Gleis 11 in München an und wurden von dort weiterverteilt an ihre Arbeitsstätten in ganz Deutschland.

Vielleicht werden sich einige von Euch erinnern: Im Jahr 2018 kam es zu gewaltsamen rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz. Der aktuell noch amtierende Heimat- und Innenminster hatte in der Folge eine lange Zeit geschwiegen. Es war die Zeit, als er noch seinen 69. Geburtstag mit 69 Abschiebungen von asylsuchenden Afghan*innen feierte.

Ich hatte mir von ihm damals sowieso kein besonders relevantes Statement bezüglich dieser Thematik erwartet.

Ich sollte mich leider irren!

Nach einer endlos scheinenden Zeit des Schweigens gab er dann schließlich folgendes Zitat von sich: „Die Migration ist die Mutter allen Übels“.

Ich verspürte für kurze Zeit den Ansatz einer Bestürzung, doch sie wandelte sich umgehend um in eine schwer zu bändigende Wut.

Ich wurde wütend, weil ich die Sinneshaltung, die dieser Satz wiederspiegelt seit sehr langer Zeit sehr genau kenne. Ich weiss, wieviel Ignoranz in ihm steckt,
Einfalt, Unwissen und Bewusstseinsmangel.

Die Opfer-Täter-Umkehrung, die hier stattfand ist nur ein Nebeneffekt.

Diese Sinneshaltung kennt nur die Endresultate kultureller Entwicklungen und feiert sich dafür in der Jetztzeit selber. Sie wird in einem elitären, bürgerlichen Millieu gelebt, dass sich auf die Errungenschaften des Humanismus beruft. Solche Menschen schliessen humanistische Gymnasien ab und wachsen auf mit den Dichter*innen und Denker*innen der Aufklärung, garnieren ihre Bildungserfahrung mit griechischer und römischer Mythologie. Sie Berufen sich auf die klassische Antike, sie Identifizieren sich mit ihr. Daher auch der Begriff der Mutter allen Übels, der ja direkt der griechischen Mythologie entnommen ist: er bezeichnet im Grunde die mythische Gestalt der Pandora, die erste Frau auf Erden, entstanden aus der List der eifersüchtigen Gött*innen, die den Menschen in einer Büchse alle großen Übel und Schlechtigkeiten gebracht haben soll. Das ist ein uraltes toxisches Frauenbild, dessen sich der Innenminister hier bedient. Das nur am Rande bemerkt.

Besagte Sinneshaltung hat Schwierigkeiten damit, die Grundlagen ihrer historischen Identität mit ihrer gegenwärtigen Situation zu verknüpfen. Denn wenn sie dies tun würde, dann würde der Innenminister dieses Landes wissen:

dass es ohne die Migration die Renaissance nie gegeben hätte.
dass es ohne sie die griechische Kolonisation und die Gründungen griechischer Stadtstaaten nie gegeben hätte,
dass es ohne Migration weder die Seidenstrasse, noch die Gewürzstrasse gegeben hätte,
dass es ohne Migration auch keine Handelskultur geben hätte können, auf der bekanntlich die Idee des Wirtschaftsliberalismus fusst.
dass es die Migration war, die unter anderem auch die Musikkultur über den Globus transportiert und somit ihre ständige Weiterentwicklung vorangetrieben hat.
dass es ohne die Migration von deutschen Wirtschaftsmigrant*innen zum Beispiel einen wesentlichen Teil der Neuen Welt, wie wir sie heute kennen, nicht gegeben hätte.
Und das sind nur einige wenige Beispiele. Die Liste lässt sich unendlich lang fortsetzen.
Ein Mensch, der einen bestimmten Bildungsstand aufweist müsste deswegen eigentlich wissen, dass die Migration nicht die Mutter allen Übels, sondern vielmehr der Ursprung jeglicher Kultur auf dieser Welt ist.

Ich könnte mich damit begnügen den Herrn Innenminister und Ähnlichgesinnte auf diese Kette von Wissenslücken hinzuweisen und mich zuversichtlich der gemeinsamen vielfältigen Zukunft in Deutschland zuwenden (die unausweichlich kommen wird!).

…wenn da nicht so schicksalshafte Ortsnamen wären, die mich tagtäglich begleiten: Rostock/Lichtenhagen, Mölln, Solingen, wenn der NSU Komplex und unzählige andere rechtsradikale gewaltvolle Übergriffe auf Menschen mit Migrationshintergrund nicht gewesen wären.

Im Lichte all dieser historischen Realitäten dieses Landes kann ich mich leider nicht mit einer Würdigung der Leistungen all dieser Menschen begnügen, die vor fast 60 Jahren hier am Gleis 11 am Münchner Hauptbahnhof ankamen, ihre Leben hier aufbauten, unglaubliches leisteten unter einem enormen gesellschaftlichen Druck und einer enormen Leistungserwartung, im Schatten täglicher Diskriminierungen und Segregation.

Menschen, die seit Generationen zum grossteil in Schichtarbeit und oft auch in mehreren parallel laufenden Jobs ihre Existenz hart erarbeiten, ihre Steuern zahlen, ihren wirtschaftlichen und kulturellen Betrag leisten in dieser Gesellschaft.

…sich aber gleichzeitig um die Bildung ihrer Kinder sorgen mussten, weil sie jeden Tag ihrer Benachteiligung und Diskriminierung Zeuge wurden, in einer Gesellschaft, die nach 60 Jahren erst Ansatzweise in der Lage ist, damit zu Beginnen, die Potentiale von Menschen mit vielfältigen Sprach-, Lebens- und Gesellschaftserfahrungen zu nutzen, einzusehen, dass diese Menschen seit Jahrzehnten mit Haut, Haaren, Leib und Seele hierher gehören, dass sie die Gesellschaft und auch das Wesen Deutschlands mitgestalten und mitentwickeln.

Nein ich kann mich nicht damit begnügen, dies alles festzustellen und uns allen ins Bewußtsein zu rufen.

Ich muß leider einen Schritt weiter gehen:

Für mich stellten die besagten Worte des Innenministers der Bundesrepublik Deutschland nicht nur einen dreisten Diskriminierungsversuch dar, den ich in gewohnter Manier mit dem Handrücken vom Tisch fegen könnte. Nein! Diese Worte empfand ich als eine Drohung!

Nicht für mich. Plumpe Drohungen machen mir schon lange keine Angst mehr. Ich hatte keine Angst um mich.

Ich hatte Angst um unsere Kinder, unsere Älteren, unsere Familien, unser aller friedliches Zusammenleben. Darum habe ich mich gesorgt. Ich habe ein wesentliches Bedürfnis empfunden, das vielen Menschen in sehr hohen politischen Positionen in diesem Land zu fehlen scheint: Verantwortung für diese Gesellschaft.

Und es machte mich Wütend, denn ich war mir leider dessen Bewusst, dass auf solche Worte Taten folgen würden.

Und es folgten Taten.

Es wurden junge unschuldige Menschen in Hanau aus dem Leben gerissen. Auch in Halle, wo eine Synagoge bei hellichtem Tag unverfroren angefriffen wurde. Ein Politiker in Kassel musste sein Leben lassen.

Dessen allen müssen wir uns Bewusst sein, wenn wir an dem heutigen Tag dem Anwerbeabkommen mit der Türkei gedenken, wenn wir uns über das Phänomen der Arbeitsmigration im Allgemeinen Gedanken machen.

Ich für meine Person schaffe den Sprung von der Opferposition herauf auf Bühnen und vor Mikrophone, bin einigermassen sicht-, -les und hörbar. Abertausende schaffen diesen Sprung nicht. All diesen Menschen will ich hier ein Sprachrohr sein: ihr seid nicht allein! Ihr werdet anerkannt! Ihr seid wichtig und ihr gehört hierher!

Aber die Wut und das Unverständnis alleine hilft nicht. Auch die gutgemeinte politische Geste hilft nicht. Worte helfen auch nicht.

Das einzige was hilft, ist der ehrliche, aufrichtige Wille, sich gegenseitig in erster Linie als Menschen an zu erkennen. Das ist die Grundlage aus der auch ehrliche Solidarität erwachsen kann. Wohlgemerkt: hier geht es nicht um Nächstenliebe! Es geht viel mehr um die Dringlichkeit und den Willen, eine zukunftsfähige Gesellschaft zu formen, in der wir kein einziges Potential verschwenderisch unserem gleichmut opfern und somit vergeuden, denn das können wir uns nicht leisten.

Wir sind Menschen. Wir sind einzigartig! Wir haben vieles erschaffen, aber nochmal soviel bedenkenlos zerstört. Wir tragen Verantwortung für unseren Lebensraum und können diese nicht abgeben. Auch nicht an Gott! Wir Schulden unseren folgenden Generationen einen wunderschönen, lebenswerten Planeten!

Unsere Würde verlangt es uns ab, dass wir uns dessen Bewusst sind – und zwar in jeder Sekunde, die wir Leben.

Das Gute setzt sich durch – die Debatte um die schwarzen Wurzeln des Techno

Das Gute setzt sich durch.
Das Gute ist Elvis Presley, Benny Goodman.
Das Gute ist nach all den Jahren schwer zu ertragen.
Elvis mit seinen peinlichen Karate Moves in Las Vegas.
Er kann ja nichts dafür. Er war ein netter Typ.
Das ist ja das Schlimme.

Das Schlechte aber waren all diejenigen, die die direkten Erben einer jahrhundertelangen Kultur des menschlichen Überlebenskampfes waren und sind – einer Kultur, die von Menschen geformt wurde, denen gar nichts anderes blieb, als sich auf expressiver Ebene Freiräume zu schaffen, denn sie hatten in dieser Welt lange Zeit sonst keinen Platz und keinen Raum. Er wurde und wird ihnen nicht gewährt, es sei denn, sie nehmen ihn sich.

Ungeachtet ihrer Unbeachtetheit und ihrer persönlichen Demütigung, bei manchen sogar des leiblichen Risikos, fuhren sie immer fort ihr Erbe zu hegen und zu pflegen. Und dann machten die Erben ihrer Peiniger*innen den Rock’n Roll daraus und feierten hedonistische Feste auf ihrem Rücken. Sie übernahmen den Ausdruck von Leid und Schmerz und übertünchten ihn mit ihren eigenen Teenager-Luxus-Weh-Wehchen und bemitleideten sich selbst.

Wahrscheinlich aus dem schlechten Gewissen, der aus dieser Vereinnahmung resultierte, entwickelten sie dann ein starkes Mantra, gegen das man sich lange Zeit nie traute aufzubegehren: Musik ist eine universelle Sprache! Musik gehört allen, kennt keine Grenzen, keine Kultur, keine Hautfarbe.

Das ist die Sinneshaltung des*r kolonialen, auch postkolonialen und neoliberalen Konsumenten*in: das Begehrte möglichst günstig erwerben, am besten stehlen und danach jeglichen Werteausgleich präventiv verhindern – keine Zugeständnisse, keine Reparation, keine Vergütung, keine Anerkennung. Stattdessen die Mär vom universellen Eigentum. Aber im Grunde gehört alles, was öffentliches Gewicht hat und vor allem materiellen Wert erzeugt, zumindest zu einem relevanten Anteil „uns!!“ – und wir sind in irgendeiner Form „weiss“, „gut“, „amerikanisch“, „europäisch“, „westlich“, „demokratisch“, „freiheitlich denkend“, früher nur „christlich“, jetzt auf einmal „der christlich-jüdischen Kultur zugehörig“….Irgendeine passende Verortung findet man dann schon.

Und wenn das irgendwann mal faktisch nicht mehr so sein sollte, dann werden wir zumindest alles Nötige tun, um uns an dem Anschein festzuklammern.

—-

Chuck Berry wollte man einmal sogar zu seinem eigenen Konzert keinen Zutritt gewähren, weil man nicht wahrhaben wollte, das Chuck Berry schwarz war.

Ella Fitzgerald
Miles Davis
Big Mama Thornton
Billy Holiday
Nina Simone
Little Richard
und…und…und…sie gehören jetzt uns allen!

Das alles kennt man ja schon. Aber aktuell ist eine Debatte um die schwarzen Wurzeln von House und Techno entbrannt. Der Journalist, Autor und Produzent Deforrest Brown Jr. wirbt für eine radikale Rückbesinnung der Technoszene auf ihre vergessenen schwarzen Wurzeln. Er kündigt an, in Kürze ein Buch über dieses Thema zu veröffentlichen.

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/make-techno-black-again-100.html

Der Shitstorm ist groß.

In einem Social Media Chat musste ich lesen:“Techno erfunden zu haben, sei ihnen gegönnt. Vermutlich haben sie dazu allerdings einen von Weißen entwickelten Computer benutzt.“

oder:

„Musik und Kultur kennen keine Rassen. Sie gehören allen und dürfen von allen ausgeübt, verändert und interpretiert werden. Linke wie rechte Identitätspolitik sorgt nur für die Spaltung der Gesellschaft.“

oder:

„Puh…Das wirkt auf mich wie die Forderung nach einer Frauenquote. Ich denke immer dass sich „gut“ auf Dauer auch durchsetzen wird. Unabhängig von Hautfarbe oder Geschlecht oder was auch immer.
Hoffentlich schiebt mich das jetzt nicht gleich in die falsche Ecke, aber so gefällt mir das nicht.“

Auf die Forderung nach Sichtbarkeit der Leistung von schwarzen Techno-Pionieren in Detroit, wie Juan Atkins, Derrick May und Kevin Soundersen, wird mit Besitzanspruch und Verlustängsten reagiert. Um jegliche Diskussion im Keime zu ersticken werden dann die Geister des gewaltsamen politischen Lagerkampfes heraufbeschworen und vor der Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Es wird die Frauenquote bemüht und eigentlich genauso reagiert, wie bei der Debatte um diese auch: es wird auf die Annahme vertraut, dass das Gute sich eben durchgesetzt hat. Das heisst im Klartext: „Frauen und schwarze Menschen sind eben nicht so gut, wie weisse Männer“.

Ja, da kann man eben nichts machen!

Ich selber konnte mit Techno nie wirklich was anfangen. Nicht, dass ich es nicht vesucht hätte. Ich habe mir Platten und CD’s gekauft und habe mir redlich Mühe gegeben, irgendwie rein zu kommen. Aber es ist mir bis zu diesem Tage nicht gelungen. Vielleicht sollte ich mal Juan Atkins hören. Aber zu dem hatte ich bisher keinen Zugang, denn die Sicht war vernebelt durch drogenbleiche hässliche Hedonist*innen auf Loveparades.

Deswegen warte ich nun sehnsüchtig auf die Veröffentlichung von Deforrest Brown.

Neues vom Markt

Der Markt gibt Gummi.
Wir riechen an den Reifenspuren und bezahlen noch dafür.
Das ist auch gut so.
Denn der Markt leistet viel.

In erster Linie reguliert er sich selbst.
Die Sprache entwickelt sich auch von alleine weiter.
Beides kann und sollte man nicht von oben herab regeln.

Mit dem Klima z.B. ist das anders. Das reparieren die Profis.
Aber auch da sollte man sich nicht einmischen.
Die machen das schon.

„Menschen wählen nicht das, was ihnen zuspricht, sondern das, was sie am wenigsten fürchten“. Das hat mir heute ein Businesscoach auf Youtube erzählt. Und er meinte, dass die wahre Kompetenz überhaupt gar keine Rolle spiele, sondern es eher auf die Wahrnehmung von Kompetenz ankomme, die man im Gegenüber hervorrufe. Er hat natürlich vergessen, die Fälle zu erwähnen, wo keines von Beiden zutrifft (s. z.B.: Armin Laschet). Aber der Typ ist ja auch Businesscoach und hat einen bestimmten Grundanspruch.

Ich konnte nicht widerstehen und habe gleich weitergezappt und da hat mich ein anderer – diesmal war es ein Lebenscoach – an ein seltsames Sprichwort im Deutschen erinnert:
„Tue nichts Gutes, auf dass dir nichts Schlechtes zustoßen möge“.

Nicht schlecht…

Desweiteren akzeptiere ich nun endgültig, dass die Vokabel „Gutmensch“ hierzulande als Beschimpfung gilt und erkläre mir das durch die konsequente Anwendung der mathematischen Regel „Plus“ und „Plus“ gibt „Minus“, also: „Gut“ und „Mensch“ ist gleich „Beschimpfung“.

Aber wundern darf man sich dann halt auch nicht mehr, oder?…

Scheiss drauf, kauf lieber Altcoins!

Bestand wahren.
Gewinn maximieren.
Risiko und Steuern reduzieren.
Dann geht alles klar im Leben.

Der einzige Ort auf der Welt, wo die persönlichen Unterschiede zwischen den Menschen wirklich nicht relevant sind und wo jeder*e willkommen ist – egal welch Herkunft, Religion, Ideologie, Vorstrafenregister, Weltanschauung, Geschlecht, etc. er oder sie plagen mag – ist…

…natürlich: Der Markt!

Im Leben zu stehen bedeutet gleichzeitig: im Markt mit zu mischen.

Wirtschaft, Kreativwirtschaft, Games, Cum-Ex.

Dieses Setup tritt signifikant in Erscheinung durch eine elegant auslaufenden Kurve – ob die nach oben oder unten schwingt, hängt von deiner Wahrnehmung ab und nicht vom faktischen Kurvenverlauf. Das heißt: du selber entscheidest mit deiner Selbstpositionierung darüber, wo oben und unten, minus und plus, rot oder schwarz ist, legal und illegal ist. Aus einer solchen flexiblen Position heraus ist man dann natürlich viel eher motiviert, dem Verlauf einer marktanalytischen Kurve zu folgen und vor allem: sie zu bewerten.

So gesehen reguliert sich der Markt natürlich immer selbst. Wenn er dies trotzdem nicht tut, dann solltest du aufpassen! Das liegt meistens daran, dass es Faktoren gibt, die versuchen Einfluss auf ihn nehmen. Diese Faktoren müssen dringend aus dem Markt exkludiert werden, damit er wieder ungestört seinen Hauptaufgaben nachgehen kann.

Die da wären:

1. Sich selbst regulieren.
2. Offen für Alle sein.
3. Zu „deinen“ Gunsten funktionieren.

Der Markt macht jetzt auch Yoga!

Der Markt belohnt alle, die bereit sind, sich zu hundert Prozent auf ihn einzulassen, aber erwarte nicht immer nur materielle Belohnung! Der Markt schreitet auf unvorhersehbaren Wegen! Er vergisst dich nicht, keine Sorge! Zur Not gibt’s immer noch Hartz IV.

Sei demütig und dankbar!

Glaube an den Markt und nimm’ die Liebe mit auf deinen Himmelsritt!

 

Wie können wir den Kulturbetrieb in Deutschland von der permanenten Dauerüberforderung befreien?

Wenn jemand aus deinem Freundeskreis einen Job im Theaterbetrieb erhält, dann sag schon mal leise Servus. Denn es wird lange dauern, bis du ihn oder sie mal wieder völlig entspannt zu irgendeinem Anlaß treffen kannst. Diese Menschen arbeiten mindestens 60 Stunden in der Woche und ihre Gehirne sind im besten Falle in mindestens 100 einzelne Bereiche unterteilt, in denen die Synapsen rund um die Uhr förmlich glühen! Sie sind kurz angebunden, haben ein Meeting nach dem anderen und die Positionen sind chronisch unterbesetzt. Es sei denn, es handelt sich um den real existierenden elitären Hochbetrieb: Staatstheater, oder Opernhäuser. Da läuft die Schose, denn da wird reingebuttert sowohl von staatlicher Seite, als auch über Spenden durch unterstützende Vereine und Dauerabonnements etc.. Städtische Theater hingegen – haben sie auch noch so ein hohes Renommeé – liegen mit ihren Budgets meist viel weiter darunter, jetzt während der Pandemie allemal. Budgets wurden gekürzt, Zugänge beschränkt und somit Einnahmen unterbunden (in den Fußballstadien geht’s jedoch hingegen rund).
Auch Menschen, die sich auf selbständiger Ebene mit Kunst, Kultur oder in der „Kreativwirtschaft“ betätigen geht es nicht anders. Sie produzieren am laufenden Band und promoten sich selbst auf allen Kanälen, vor allem Online. Ein Post auf einer Social Media-Plattform dauert mindestens 10 Minuten. Wenn du auf z.B. auf 4 Social-Media-Kanälen unterwegs bist, dann sind das pro Post schon mal mindestens 40 Minuten. Wenn du 3 Posts am Tag ablässt, dann sind das locker 2 Stunden. Hinzu kommt, dass man die Bilder erst mal im richtigen Licht schießen, vorsortieren, bearbeiten und sich einen Text ausdenken, Namen, Markierungen und Hashtags recherchieren muß. Somit gehen wir mal von 3-4 Stunden täglich aus, die man als engagierter Selfpromoter jeden Tag im Cyberspace abhängt- und da sind die rein privaten Meinungsäußerungen, Kommentarbattles und das liken von Posts von Freund*innen noch gar nicht inbegriffen.
Und dann braucht man noch Zeit für die eigentliche Arbeit, die man macht: Musik, Malen, Schreiben, Publizieren, Theater, Tanz, whatever. Das nimmt auch sehr viel Zeit in Anspruch, muß man wissen. Und zu guter letzt muß man ja gesehen werden! Dazu braucht es Anlässe, Veranstaltungen, Empfänge, Parties, Preisverleihungen, Ehrungen, etc.. Sichtbarkeit ist das wertvollste Gut der heutigen Zeit.
Loops werden zur Lebensform. Standardmäßig haben deswegen das Handy griffbereit, um gegebenenfalls kurze Sequenzen aufzunehmen und sie Online im Loop laufen zu lassen. Das leben läuft in Schleife. Der zynische Witz erleichtert einem die Existenz im absurden Präkariat. Ein Projekt jagt das andere. Wir bleiben, toll, originell, überfordert und überarbeitet.

Ottonormalverbraucher*innen werden auf der Straße interviewt und antworten auf die Frage nach seiner/ihrer Meinung zum Bedingungslosen Grundeinkommen mit: „Ja, aber dann würde doch niemand mehr wirklich arbeiten?“.

Do you remember the days of slavery?

Einbruch der Werteskala

Im Eifer des Gefechtes
Ist es verdammt schwer festzustellen,
Wer wirklich aufrichtig kommuniziert
Und wer nur Tagesordnungspunkte aneinanderreiht.

was wäre Reden ohne „Zuhören“?
So wie das wichtigste Element in der Musik die Stille ist
Und man ohne rhetorische Lücke kein Publikum gewinnen kann.

Oft wird einem Stille nicht gegönnt,
Es gehört auch was dazu,
Sie zuzulassen.

Dies ist eine vorwiegend männliche Unart.
Aber nicht nur.

Stille, Raum, Zeit…
Unverwertet…
Schönheit – einfach ihrer selbst willen
Schönheit, an der man nicht beteiligt ist
Schönheit, die an einem vorüber zieht,
Ohne ein Vergleichsmoment,

Schönheit, die einfach da ist.
Ohne Businessplan,
Ohne Bääääm.

Einfach mal die Fresse halten…

Einfach die Fresse halten und sich gegenseitig ansehen.
Voll Glückseligkeit der Zeit beim verrinnen zusehen.

Das wünsche ich mir sehr oft.

Mitlerweilen gelingt es mir wieder öfter.