Ja Kruzitürken nochamal!
Hab ich mir’s doch gedacht, dass da was faul ist an den ganzen Statistiken. Jetzt hat man sich jahrzehntelang vor der Übervölkerung durch vitale Einwandererströme und der Beseitigung der deutschen durch die wesentlich widerstandfähigeren Gene der MigrantInnen gefürchtet und nun besagt eine neue Untersuchung, durchgeführt von einem gewissen Rembrandt Scholz (seines Zeichens Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock), dass die ganze Angst nur auf einer Verkettung von Erhebungsfehlern beruhte: http://www.mpg.de/4622829/F003_Fokus_032-038.pdf
Staatlichen Statistiken ist demnach nicht sehr zu trauen. Vor allem, wenn es um bestimmte Thematiken rund um die Migrationsdebatte geht. Ich wusste ja nicht, dass der Staat sich zum Beispiel so sehr für die durchschnittliche Lebenserwartung der MigrantInnen interessiert. Im Falle des „Mythos vom gesunden Migranten“ war die Angst vor der „Durchrassung“ wohl stärker, als das Interesse an wissenschaftlichen Fakten, was der gute Herr Rembrandt schön aufschlüsselt: „Fehler in Daten der amtlichen Statistik summieren sich immer weiter auf. Einmal, wenn Statistische Landesämter die anonymen Daten ihrer Städte und Kreise summieren, und dann noch einmal, wenn das Statistische Bundesamt die Kolonnen der Länder zusammenfasst“.
Mir war dieser Mythos ja völlig unbekannt. Vielleicht kursierte er nur in Wissenschaftskreisen und wurde nicht laut publik gemacht, um eine Massenpanik zu vermeiden? Also wenn die staatlichen Statistiken in einem so simplen Fall schon unwiderbringlich falsch erhoben wurden, dann mag ich nicht wissen, welche wurstigen Statistiken dem Sarrazin als Grundlage für seinen Tankstellenbestseller gedient haben mögen.
Ich hätte allen Interessierten jedenfalls gleich sagen können, dass das nur ein Mythos sein kann mit dem gesunden Migrantenleben. Ja hättens mich halt a mal gefragt, anstatt mich nur zu verstatistiken!
Mei o mei!