Bayerischer Rundfunk

Sonntags um 11 h sollte man mal BR24 hören (Nachrichtenkanal). Das Format nennt sich:

„Sonntags um 11“ – der Talk auf BR24.
Untertitel: „Diskutieren Sie mit uns über das Thema der Woche – live und eine Stunde lang“.

https://www.br.de/radio/br24/sendungen/sonntags-um-11/index.html

Das ernüchtert!

Denn da ruft das Volk im Studio an und gibt seine Meinung zu aktuellen Themen kund. Das ist an und für sich eine gute Idee, aber so etwas kann man nur in Regionen machen, in denen die Bevölkerungsmehrheit eine gewisse moralische Grundbildung besitzt. Das letzte mal war die Flugblattaffäre von Hubsi Aiwanger das Thema der Woche.

Eine Stunde lang tönte da der kalte Hauch des 3. Reichs aus dem Äther und latent staatsfeindliche Gesinnungsmonster holten sich live im Radio „die Demokratie zurück“, oder katapultierten sich gleich in die seichten Weiten der deutschen Nationalidentität und hinterfragten das kollektive Schuldbewusstsein: „Warum denn entschuldigen?…Da kann man sich ja doch auch gleich für die Hexenverbrennungen entschuldigen? Man sollte mal die Kirche im Dorf lassen“. Die Moderation wollte wohl das Hauptklientel des Senders nicht verprellen, denn so wirklich eingelenkt hat sie nicht, als holocaustverharmlosende Statements auf die Zuhörerschaft einprasselten.

Ich habe mir dieses Format schon einige male angehört und habe festgestellt: Viele der Anrufenden empfinden eine große „Sorge, Angst und Not“ und verlangen oft nach „schnellen Lösungen“. Nein! Es geht um mehr: eigentlich sehnen sie sich nach einer Befreiung. Hmmm…das ist auch noch zu harmlos formuliert…. eher so: Das versklavte bayerische (deutsche) Volk fleht nach einem Befreiungsschlag, der sie aus der Despotie entlässt, in der es lebt. Das Volk verlangt nach entschlossenem Handeln, ohne Zögern und langes Herumdiskutieren, damit es aus dieser unwürdigen Situation, in der es sich befindet, endlich herauskommt. Egal welches Thema – irgendwann landet man bei Sonntags um 11 leider fast immer in dieser Stimmungslage, denn die schiere Mehrheit der Anruferflut kommt aus diesem Spektrum.

Angesichts der Tatsache, das der BR jetzt einige Kulturfomate auf Bayern 2 einstampfen will, die wirklich eine tragende Rolle für die Kulturszenen und die interessierte Öffentlichkeit in Bayern spielen, frägt man sich dann schon…, aber das ist ein anderes Thema.

Ich sage nur: „Sorge, Angst und Not“! Man muss den Menschen ja eine Stimme geben, damit sie diese auch äussern können?!

Moment mal: „Sorge, Angst und Not“?

Hmm…was könnte uns Deutschen denn so viel Angst machen? Wir haben doch eine der stärksten Volkswirtschaften weltweit? Wir sind international hoch angesehen und unser Land befindet sich mitten im zentralen Europa, der konjunkturstärksten und sichersten Gegend auf dem gesamten Globus? Wir können reisen, wohin wir wollen. Wir verfügen über Freiheiten und Sicherheiten, von denen die Mehrheit Weltbevölkerung nur träumen könnte. Was geht hier vor sich?

Na, ja…vielleicht plagen uns eben genau „die“ Verlustängste, die man in anderen, viel ärmeren Regionen der Welt nicht hat, da man dort eh nichts mehr hat? Vielleicht haben wir uns so sehr an unsere bevorzugte Stellung gewöhnt, dass der Verlust nur eines Privilegs uns sofort panische Angst vor Statusverlust bereitet? Vielleicht ist Statusangst noch viel plagender und quälender als wirklich existentielle Not? Vielleicht haben wir aber auch ein schlechtes Gewissen, das uns ganz subtil seit Jahrzehnten begleitet, weil wir uns im innersten unseres Wesens unserer Privilegien durchaus bewusst sind? Vielleicht sind wir deswegen nicht von der Entwicklung des neoliberalen Wirtschaftssystems enttäuscht und verunsichert, sondern eher von dem demokratischen System, in dem wir leben und dem wir die Freiheit verdanken, dass wir überhaupt so lauthals herumkrakelen können?

Vielleicht ist das so, weil wir eine Art Stockholmsyndrom pflegen und kultivieren: wir sind verliebt in unsere Foltermeisterin, „die freie Marktwirtschaft“, welche by the way noch nie wirklich frei war und auch nie sein wird. Vielleicht sind wir ja in Wirklichkeit die Sklav*innen unserer eigenen Selbstgefälligkeit, Ich-bezogenheit, Bequemlichkeit und Gier geworden. Vielleicht haben wir uns einreden lassen, dass das nächste Jahrhundert genau so weitergeht, wie bisher: die Wirtschaft wächst und wächst und wir – das Volk – werden die Gewinner in einem wild entfesselten Haifischkapitalismus, der nur für uns arbeitet! Wir müssen nur Konsumwillig genug sein, unsere Jobs machen, Steuern zahlen. Ikea, Amazon, Google und Co. kümmern sich schon um unser Wohlergehen?

Vielleicht sind wir einfach nur naiv?

Leider glaube ich aber auch, dass einige unter uns boshaft und gemein sind. Ich glaube auch, dass es – nicht nur im bayerischen Umland – einige Menschen gibt, für die ein fließender Übergang von einer konservativen Weltanschauung bis hin zu einer rechtsradikalen Gesinnungshaltung besteht. Dieser Fakt ist unangenehm zu akzeptieren, aber es ist traurige Realität. Je früher man es erkennt, desto besser ist es. Ich schreibe das, weil ich es erstaunlich finde, wie viele – auch in meinem Umfeld – sich mehr über die Presse und die Empörung über die Flugblattgeschichte vom bayerischen Witzepräsident Hubsi Aiwanger aufregen, als über seinen offen unreflektierten, populistischen Umgang damit. Ich finde es auch gut, dass die SZ das Thema gross gebracht hat. Auch der Anstieg der Wählergunst in den Statistiken Juckt mich nicht. Das ist schon OK so. Es ist besser, wenn die Gesinnungshaltungen sich offen gebahren, als wenn sie sich hinter einer CSU-Attitüde verbergen. Offene Karten sind grundsätzlich immer besser.

Entspannung für Zentraleuropa

Die Bündnispartner der Nato haben sich beraten.
Ich frage mich dann immer: wer hat genau wen beraten?
Aber die Frage wird mir eh niemand beantworten können.

Mein geliebtes Volk!
Du musst jetzt Geduld zeigen.
Entspann‘ dich im Baumarkt.
Flanier‘ durch die Regalreihen.
Oder hol‘ dir mal wieder ein Bier an der Tanke.
Das erinnert an Familienurlaub.

Man kann sich ja nicht die ganze Zeit nur aufregen!
Schließlich gibt es ja Profis, die dafür bezahlt werden.
Das Beste: es gibt auch immer noch genug nichtvegane Würste.
Also kein Grund zur Panik.
Lass‘ dich bitte nicht so rumschubsen von alltäglichen Kleinscharmützeln.

Wir wissen doch alle ganz genau:
Es geht um’s große Karo.
Das dürfen wir nicht aus dem Auge verlieren.
…aus dem Auge verlieren lassen.
Denn auch dafür gibt es Profis.

Also lehn‘ dich zurück.
Die letzte Weltmeisterschaft war im Endeffekt ein großer Erfolg, oder?
Nach dem Sommer geht’s weiter.
Vollgas.
Da macht’s dann auch wieder Sinn wütend zu sein.
Du weisst bescheid!

Lügen und Schlafen

Je mehr man lügt, desto wertvoller wird einem wohl der lückenlose Schlaf sein – schon alleine, um die Last der Lüge zu vergessen. Denn die Lüge hat im allgemeinen einen sehr schlechten Ruf, welcher sich wiederum auf das Gemüt des*r Wissenden auswirken kann. Ich betone: „kann“, denn es gibt sicherlich Ausnahmen. Nun ist die Frage, ob es etwas Verwerfliches sei, nach einer Lüge kein schlechtes Gewissen zu haben.
Das Problem wird im wesentlichen darin liegen, dass man selber selten die Macht hat, darüber entscheiden zu können, welchem Gefühl man unterliegt, ob man sogar in der Lage sein könnte, zwischen unterschiedlichen Gemütszuständen zu wählen?
Erleichtert wird einem der Genuß der Lüge, wenn ihre Legitimation bereitsteht, wie es zum Beispiel bei Gesellschaftsspielen, oder in der Politik der Fall ist. Aber auch da könnte es vorkommen, dass das schlechte Gewissen überwiegt.
Das einzige, was zumindest streckenweise helfen kann, ist eben der Schlaf, vorausgesetzt, er geschieht lückenlos und albtraumfrei. Dies ist für viele gegenwärtig sicher schwierig zu erlangen. Das ist der krisenbelasteten Phase geschuldet, in die wir gerade hineinschlittern. Die gewissensfreie, von Herzen geäusserte Lüge und der lückenlose Schlaf sind wertvolle Güter in solch schwierigen Zeiten – vor allem in Kombination miteinander.
Das fiel mir letztens ein, nachdem ich feststellte, dass mir das kreative Lügen bei einem Brettspiel unerwarteter Weise Freude bereitete. Ich hatte keinerelei schlechtes Gewissen und empfand auch kein Mitleid diejenigen Mitspieler*innen, denen dies nicht so gut gelang. Allerdings mußte ich feststellen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die beim Gewinnen schlechtes Gewissen haben. Ob dies jetzt daran liegt, dass in diesem Falle der Sieg mit der Lüge in direkter Relation steht, oder ob es um die allgemeine Angst des Siegers oder der Siegerin vor der isolierenden Wirkung des Siegesaktes geht, konnte ich leider noch nicht genau nachvollziehen.
Ich denke beides spielt eine Rolle, aber der Sieg, der mit einer Lüge errungen wurde, lastet wohl mit Sicherheit schwerer auf dem Herzen. Man müßte erfolgreiche Politiker*innen fragen, welche Strategien sie entwickeln konnten, um der Isolationsgefahr nach einer erfolgreich platzierten Lüge zu begegnen.
Aber im Grunde kann man die Frage in viele Bereiche der Populärkultur übertragen. Da fällt mir gerade Diego Maradona und die Hand Gottes ein…hmm muß mal nachschauen, ob es ein Statement von ihm dazu gibt…

Ident Code

Du sagst: „Kein Krieg in Europa!“
Ich sag: „Kein Krieg nirgendwo!“
Du heulst der Queen hinterher und romantisierst den europäischen Adel als wichtiges Regulativ und als stärkende, identitätsstiftende Instanz an der Seite der Demokratie.
Ich denke an „Your Queen is a reptile“ von „Sons Of Kemet“:

Du sagst: „Dreadlocks, bedeutet nicht immer Rasta. Das ist der Trugschluss“.
Ich sag: „Das ist dein Trugschluss“.
Du sagst: „Winnetou darf nicht sterben“.
Ich sage: „Ich fänds super, aber dieses Monster kriegt man eh nicht tot, auch wenn Springer dir einredet, man wolle ihn verbieten“.
Du sagst: „Karl May ist deutsches Kulturgut und Winnetou ist der Held meiner Kindheit“.
Ich sage: „Karl May’s Werke sind angesichts der in ihr enthaltenen rassistischen Stereotype in der heutigen Zeit als Jugendliteratur nicht zu verantworten und müssten zumindest kommentiert werden. Ausserdem: frag mal die Apachen, wie heldenhaft sie es finden, dass du einen Apachen heldenhaft findest, von dem sie nie etwas gehört haben“.
Du sagst: „Aber das ist doch alles nur Fiktion“.
Ich sag: „Ja. Schwarze Elben sind auch Fiktion, aber die findest du nicht so cool“.
Du sagst zum zigtausendsten mal: „Ach Mensch, wo führt das ganze denn noch hin?“
Ich sag: „Es führt dich heraus aus einer verkrusteten postkolonialen Identität mitten hinein in dieses Jahrtausend“.
Du sagst: „Das ist mir alles zu woke“.
Ich sag: „Ja, anscheinend“.
Du sagst: „Schau doch in deine eigene Heimat“.
Ich sag: „Welche von all denen?“
Du sagst: „Das ist ja wie bei den Nazis damals“.
Ich sag: „Ja stimmt, es ist genauso wie bei den Nazis damals. Bei einigen hat sich leider mental und seelisch nicht viel geändert“.
Du sagst: „Seh ich aus wie ein Nazi?“
Ich sag: „Keine Ahnung? Frag nicht mich, sondern deine Eltern, oder Großeltern. Die wissen, wie Nazis aussehen“.
Du sagst: „…das du immer so persönlich werden musst“.
Ich sag: „Ich muss es nicht. Ich bin es aus Liebe zu meinem Volk“.

Loveparade

Kurz angebunden. Keine Zeit. Kurz, knackig, schnell verständlich. Wenig Worte. Stattdessen die große Geste. Einsilbige Vokabeln. Zack Zack.

Hechel, hechel. Ein stressiger Idiot zu sein und gleichzeitig extrem lässig rüberzukommen. Wer das im Griff hat, ohne einen Medienskandal zu erzeugen, der oder die hat gewonnen. Den analogen Raum nutzen für die maximale „Quality Time“ in Dubai. Sozusagen Sahnehäubchen.

Gas ist aus der Mode jetzt. „Have no fear from Atomic Energy, ‚cause non o dem can stoppa da time!“, sang schon Bob Marley. Ja! Bob Marley war Atomkraftbefürworter. Ich weiß gar nicht, warum das die FDP nicht auf dem Schirm hat? Das wär doch „der“ Marketingbrüller?

Es gibt eh nur eine Konstante im Leben: „Der Markt reguliert sich selbst“, die Politik eigentlich auch. Alles andere ist streng reglementiert und vergänglich! Aktivismus sollte immer in der Gründung eines Startups enden, denn wir haben keine Zeit mehr zu verlieren! Egal was wir machen wollen, wir brauchen die Mittel dazu. Unsere Steuern zahlen wir an globale Konzerne, also wo soll das Geld dann herkommen? Ja denk mal nach! Was bleibt denn, außer wieder die Taschen der dummen Wahlsubstanz?

Das nennt man dann Capital Venture. Das klingt nach großem Unternehmertum. Ist aber eigentlich lediglich sowas wie „Sondersteuererhebung“. Solange unter dem Radar segeln, bis der große Plan aufgeht und dann zuschnappen, wie ein Krokodil in einer Restwasserlake in der Serengeti. Schnipp Schnapp. So denkt mitlerweile nicht nur der*die Investmentbanker*in, sondern auch der*die Klimaaktivist*in

Wenn’s dann soweit ist, kannst du natürlich hergehen und ungezwungen auflabern:

Soziale Gerechtigkeit
Nachhaltigkeit
Intelligente Urbanität
Politische Bildung

So macht das Diskutieren spass. Ja, da fängt die Diskussion erst an. Bis dahin ist Maloche angesagt, oder Alltagshedonismus, oder pures Elend. Du musst dich entscheiden 3 Felder sind frei. Plopp!

Aber sieh‘ das jetzt bitte nicht als Einladung zur Loveparade nach Berlin. Dort hat diese schon lange nichts mehr zu suchen. Wir sollten sie endlich nach München holen!

https://groove.de/2022/07/11/dr-motte-eklat-bei-erfolgreicher-parade/

Die Gegenwart ist felsenfest überzeugt

Das Produkt ist darauf ausgelegt, uns zu konsumieren. Es verwertet uns auf multiplen Ebenen und macht uns selbst zu Produkten, welche wiederum ebenfalls darauf ausgelegt sind, organisches Leben zu konsumieren und die Reste als digitale Nebenprodukte auszuscheiden.

Jedes System steht und fällt mit dem Backup!

Während dessen irrt die Gegenwart felsenfest überzeugt durchs Universum.

Solange wir auf keine andere Lebensform dort draußen treffen, die wir auch nur annähernd als solche zu akzeptieren genötigt sind, sind wir He-Man. Wer den nicht kennt, der sollte ihn kennenlernen!

Denn er kommt uns gerade teuer zu stehen.

Da bin ich felsenfest überzeugt…

Deswegen muß man auch mal radikal sein können, anstrengende Menschen aus seinem Leben streichen, stattdessen Platz machen für NFT’s und Grundstücke im Digitalen. Nur dort können wir unendlich lange existieren, denn dort spielt der Tod keine Rolle…solange die grenzenlose Energiezufuhr geregelt ist.

Auch wenn man es nicht glauben mag, so reift doch aktuell in uns allen die felsenfeste Überzeugung, dass diese Problematik keine allzu lange Halbwertszeit mehr besitzt.

Die Energie, die nötig ist, um dein digitales Leben zu erhalten, kann bald aus der Zersetzung deiner organischen Biomasse generiert werden.

Man kann sich jetzt natürlich dieser Entwicklung komplett widersetzen, aber darin liegt die Zukunft, da bin ich felsenfest überzeugt.

Das Produkt ist uns hartnäckig auf den Fersen. Bald hat es uns alle zu Produktionselementen umgewandelt. Die Zukunft ist erbarmungslos unfassbar und die Gegenwart hingegen ist felsenfest überzeugt.

Titel, Thesen, Temperamente

Die Diskussion nimmt einen unglücklichen Verlauf und alle fallen aus allen Wolken, denn das können sie nun wirklich überhaupt gar nicht verstehen. Kein Wunder: verstehen kommt ja auch von Verstand. Wer nichts verstehen will, verliert irgendwann einmal den Verstand und landet immer in der selben Suppe.

Tut mir leid Schatzipatzi, da musst du jetzt selber raussurfen. Nein, ich werde den Löffel nicht anpusten, vergiss es. Sauerstoffreserven sind gerade knapp. Aber keine Sorge, igendwann kommt schon der nächste Sturm, der reisst dich dann mit und du erfährst dich wieder ganz neu! Du fängst an, Marathon zu trainieren, oder Riesensprünge auf dem Basketballplatz, oder Pilates, Yoga oder whatever.

Hauptsache ich habe meine Ruhe dann.

Rohkostsalat.

Wohlfühlbowl.

Podcast über die Seelenruhe der Skeptiker.

Die Welt liegt dir zu Füssen, nimm, was dir zusteht!

„Nein! Ich bin ein modester, aufrichtiger, nerdiger, rauchender, biertrinkender, nihilistischer Hip Hop Head mit IT-Skillz“.

Erzähl mir nichts!
Greif zu du kleiner selbstgefälliger Aasgeier.
Nutze deine Privilegien, sonst übernehm ich sie und dann wird wieder geheult…

Tips für eine würdevolle Randexistenz

Ich bin ein leise servus Habibi. Ich liebe leises servus, zur Begrüssung und auch zum Abschied. Das hat etwas sinnliches, besinnliches, erbauendes…
Im Leben geht es oft um Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit ist wie eine sozialistische Währung. Man kann sie nicht Anhäufen. Wenn du viel davon hast, musst du auch abgeben, sonst kommst du in Teufel’s Küche und die selbsterklärten Held*innen der Randexistenz garen dich in ihrer Empörung.
Deswegen darfst du die Aufmerksamkeit, die du erhälst, nie unbeachtet lassen. Du musst sie gut verwalten und immer im Überblick haben. Sobald der Mistkarren überzulaufen droht solltest du den Inhalt auf dem Feld der Eitelkeiten verteilen. Dann bist du den Scheiß los und die anderen müssen sich damit befassen: „Hmmm, lecker! Scheiss-Aufmerksamkeit. Oooh wie gut. Warte ich spring noch mal rein“.
Denk dabei weniger an Sponsor*innen, Politiker*innen oder so. Eher vermeintliche Freund*innen und Familienmitglieder, etc.. Sei vorsichtig, Ich sag’s ja nur! Das ist wie bei der Mafia. Gib was ab. So sind sie dann mit sich selber beschäftigt und du hast die Ruhe im Hintergrund des Geschehens. Beherzige das! Sieh‘ es als Anlagetip sozusagen. Am besten ist es, wenn die Meute zu spät bemerkt, was du schon wieder verbrochen hast. Das gibt dir den lebenswichtigen Vorsprung und Raum zum Atmen.
Mach‘ schöne Sachen, aber verkünde sie nicht zu früh und nicht zu oft – zeig auch dein Gesicht nicht! Ab und zu, wenns der Sache dient, aber nicht ständig. Schone dein Anlitz. Spar dir deine Zeit und deine Energie. Lass die Dinge schleifen in regelmässigen Abständen. Mach nix zu schnell. Schön unter’m Radar bleiben. Ausschlafen. Richtig Rummel solltest du erst machen, wenn du ’ne gute Agentur hast. Ansonsten gelassen agieren. Keine überflüssigen Bewegungen.
Ok, Habibi?
Und hüte dich vor der solidarischen Vereinnahmung durch vermeintlich Gleichgesinnte. Wenn dich jemand mit psychischem Druck und Gaslighting zur Solidarität mit ihr, ihm oder wemanders nötigen will, dann macht die Solidarität keinen Sinn, denn es geht da nicht um die Solidarität an sich, sondern um irgendwas anderes. Was? Das herauszufinden ist nicht dein Job!
Die Gesellschaft ist ein Minenfeld. Ihre Konditionen und der kollektive Konsens haben nur ab und an mit Logik oder Gerechtigkeit zu tun. Vieles, was da passiert ist einfach nur Irrsinn und Verschwendung. Aber wenn du deine sicheren Stege auf neutralem Boden mal stabil gebaut hast, dann kannst du dich unbedacht und frei auf ihnen bewegen. Dieser Teil der Arbeit bringt am meisten Erfüllung und ist ein wichtiger Teil des Gesamtkunstwerks.

Kurzum: Lass‘ dich wirklich am Arsch lecken, anstatt nur davon zu reden.

Kapitalismussprech…

Logbucheintrag aus der Zeitrechnung 1. postmodernen Pandemie:

Ein sagenumwobenes Investment/Rendite-Verhältnis.
Es geht steil nach oben.
Zwischendurch verkaufen und Gewinne einstreichen
…und Whoooop… ääh…der Kurs korrigiert sich leicht nach unten, um dann in den nächsten Tagen steil abzufallen.
Na ja, macht nix. Kapitalstark steigen wir mit einer Kaufoption wieder ins Geschäft ein. Nach der Kurskorrektur kann die Rallye dann richtig beginnen.

Es überschlagen sich die Stimmen und es kommt zu weiteren geschichtsträchtigen Ereignissen. So hat der Bundesgerichtshof vor nicht all zu langer Zeit Cum-EX-Geschäfte für strafbar erklärt. Es ist jetzt verboten, Steuerhinterziehungsdienste anzubieten. Ein Anbieter zahlt jetzt 150 Millionen Euro Strafe, ein anderer knapp 15. Da frägt man sich doch bei aller Dankbarkeit für diese „harten“ Strafen: Warum waren solcherlei Geschäfte bisher denn „nicht“ verboten?

Aber Kopf hoch! Das Geld holen wir uns durch das Wirtschaftsvolumen schon wieder rein. Kein Problem.

Nach dem deutlichen Kursanstieg in den letzten Handelswochen ist nun mit vermehrten Gewinnmitnahmen zu planen. Gelingt es den Anlegern, den Kurs mittelfristig oberhalb dieser Widerstandsmarke zu stabilisieren, ist perspektivisch auch ein Anstieg bis an das 200er Fibonacci-Extension vorstellbar.

Wenn ich nun bedenke, dass einige in diesem Land befürchten, dass keiner mehr arbeiten würde, wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, dann wird mir schwindlig vor Unverständnis. Was man mit den 30 Milliarden hätte alles machen können…Jetzt ist unser gutes Geld irgendwo in der Schweiz gelandet und kann von dort wieder in den Zyklus der globalen Privatwirtschaft gelangen. Aus dem Munde des wirtschaftsliberalen Idealismus klingt das womöglich so: „Hat ja auch was gutes. Je mehr Kapital der Kontrolle durch den Staat entzogen werden kann, desto glücklicher sollten wir uns schätzen. dafür lohnt es sich, Opfer einzugehen. Um flächendeckend den Wohlstand zu steigern, müssen wir den Reichtum einiger weniger ‚Pioniere‘ (tatsächlich sind das durch die Bank auch Männer) in Kauf nehmen“.

Solange der Gesamtmarkt weiter bullish tendiert, ist nicht mit einem Durchbruch zu rechnen. Neben dem Fibonacci-Retracement ist in der lila Unterstützungszone auch das letzte markante Verlaufstief zu finden. Erneut dürfte die Käuferseite vermehrt Zukäufe tätigen.

Während alle immer noch von der Arbeitskraft als Grundbasis der nationalen Wirtschaft reden, macht sich in Windeseile ein Wirtschaftszweig breit, der maximale Rendite für minimalen Arbeitsaufwand bietet, in dem millionen von Arbeitsstunden pro Jahr darin gesteckt werden, Konzepte zu entwickeln, mit Hilfe derer man sich die reell ausgezahlten Löhne all dieser hart arbeitenden Menschen, durch formell legale, aber moralisch vollkommen unakzeptable Methoden wieder zurückholen kann, indem man nicht nur Steuern spart, sondern sie sich auch noch mehrfach unrechtmässig rückerstatten lässt.

Eigentlich wäre „das“ ein Grund sich allen Ernstes zu fragen, warum man eigentlich noch arbeiten soll? So betrachtet wäre das bedingungslose Grundeinkommen nur eine Alibizahlung. Es stünden noch viel mehr Zahlungen aus, an all diejenigen z.B., die seit Jahren durch Hartz IV aufs heftigste verarscht werden. Aber sogar das regelt jetzt der Markt: Bedingungsloses Bitcoin-Einkommen? City Coins machen es möglich..

Der RSI wie auch der MACD weisen auf Tagesbasis ein Kaufsignal auf. Der RSI-Indikator notiert aktuell jenseits der 70. Dieses könnte zumindest kurzfristig auf einen Rücksetzer hindeuten. Solange weder der MACD noch der RSI ein Verkaufssignal generieren, ist von Short-Trades abzuraten. Da beide Indikatoren auch auf Wochensicht ein Kaufsignal anliegen haben, ist perspektivisch mit weiter ansteigenden Kursen zu planen.

Ich bin in den letzten Ausläufern der sozialen Marktwirtschaft geboren worden und mit dem Neolibealismus aufgewachsen. Eigentlich kenne ich keine andere Wirtschaftsform. Steve Jobbs ist der divinisierte Herrscher im Jenseits. Wir werden regiert von einem Triumvirat aus Marc Zuckerberg, Jeff Bezos und Elon Musk.

Beklagt sich wer über Langeweile?

Hier findest du alles, was du über Cum-Ex wissen willst: https://www.finanzwende.de/