Starkstrom.
Flureszierender Alpha-Style
in einer Mikrowelle.
Was tun?
Kalif anstelle des Kalifen sein,
des Kalifen sein.
In einer Eckkombination aus Leder, Seide und Leinen
sitzen, ruhen und schweigen,
denn das ist was?
Das ist Gold.
Dann wird es wohl langsam Zeit,
dass einer mal das ganze Silber holt
und an die Wände klatscht,
in der Nacht,
mit Teerschwarz fette Outlines zieht und lacht.
Wissen, Können macht
Hunger nach mehr Macht.
Hunger nach mehr Macht.
Gesetzt den Fall,
du bist Tot,
rot wie Glut
oder Russ im Schlot eines Krematoriums.
Einst durchbrachst du die Wände des Milleniums.
Alles nur Alibi.
Du bist ein Engel,
ein Hobby-Kamikazi.
Reden ist Leiden
unter bösen Blicken
von solchen, die dir dein Gerede neiden,
und die Freude an den Dingen
versauen,
höchstwahrscheinlich,
weil sie dir nicht trauen,
oder nichts gönnen
können
wollen
sollen.
Nicht einmal einen Zahnarzttermin!
Ist das legitim?
Na, was weiss ich?
Vergeblich
arbeitet man jahrelang am Klangbild
und am Stallgeruch.
Und hann heisst es plötzlich:
„Huch!“
Es liegt wohl doch am banalen Achselschweiss.
Keine Liebe, kein Fleiss,
kein aufrichtiger Liebesbeweis
kann dich dann retten.
Du Saupreis weisst es doch bereits:
Du stammst aus einem völlig fremden Kulturkreis!
Was ist dir denn geblieben
von all der Anfangseuphorie?
Wie…es gibt kein Leckerli fürs kleine Prinzelein?
Kein trautes Heim?
Kein Job, keine Bühne, kein Publikum?
Einzelkind, Einzeltäter, ganz allein?
Kaum zu glauben:
Bumm, bumm und Knallereien!
ein Nazi will schon wieder Kanzler sein.
Du hast Wahrheit und Erfindung auf dem Schirm.
Sie fahren Hand in Hand an dir vorbei.
Täglich überfluten sie dein Sein.
Dankeschön!
Der nächste Zug fährt ein
mit Buchstaben, die brennen.
Sie hängen an der abgewandten Seite dran.
Los! Lauf! Run, run, run!
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Alacakaranlık / Zwielicht
Gedicht von Yücel Ertan und Aziz Nesin
(deutsche Übersetzung s. unten)
Olmaz ol alacakaranlık!
Yerin dibine bat alacakaranlık!
Evin ocağın sönsün alacakaranlık!
Onulmaz dertlere düşesin de sürüm sürüm sürünesin alacakaranlık!
Dilerim, ettiğini bulasın, kan kusasın… Sancıdan, sızıdan inleyesin!
Can alıcıya can vermeyesin.
Alacakaranlık, ne karanlıktır, ne aydınlıktır;
ikisi ortası, aydınlıktan uzak, daha çok karanlığa yakın.
Alacakaranlık bir kandırmacadır, aldatmacadır, yutturmacadır, oyalama, göz boyamadır.
Karanlık, gecedir, her gecenin de bir sabahı olur.
Ama alacakaranlıkların hiç yoktur sabahı,
bir sürüncemedir, sürer gider…
Ne aydınlık, ne karanlık…
Varsa da yok…
Yoksa da var…
Var gibi de yok, yok gibi de yine var…
Kanunlar hem var, hem yok…
Kimine var, kimine yok.
Kimi zaman var, kimi zaman yok.
Kimi yerde var, kimi yerde yok.
İnsan hakları, hani varımsı da yokumtrak…
Demokrasi; demokrasisimsi…
Sosyal adalet; sosyal adaletimsi…
Varımtrak yokumsu…
Tatlımtrak acımsı…
Salımtrak ama çarşambamsı…
Batılımsı da doğulumtrak…
İlerimsi de biraz gerimtrak…
Alacakaranlık, insanlara karanlığın aydınlıktır diye yutturulmasıdır: karanlığımsı da aydınlığımtrak…
Karanlık, aydınlığın düşmanıdır.
Alacakaranlık, hiçbir şeyin ne dostu, ne de düşmanıdır.
Alacakaranlık ne tezdir, ne antitezdir, ne sentezdir.
O, Allah’ın belası pis bir şeydir.
Olmaz ol alacakaranlık!
Başın kel ola!
Gözün kör ola!
Yerin dibine bat da bir daha çıkma!
Gel ey aydınlık, gel!
———————————————-
Sei verflucht, Zwielicht!
Versinke im Boden, Zwielicht!
Dein Heim und Herd mögen erlischen, Zwielicht!
Du sollst in unendliche Sorgen stürzen und dahinsiechen, Zwielicht!
Ich wünsche, dass du Ahndung findest, Blut spuckst und elendig zugrunde gehst, Zwielicht!
Mögest du darbend nach dem Sensenmann flehen.
Das Zwielicht ist weder Dunkelheit, noch Licht.
Es liegt dazwischen. Dem Licht etwas ferner, der Dunkelheit etwas näher.
Das Zwielicht ist Lügenspiel, Trugschluss, Finte, ewiger Kurzweil, Augenwischerei.
Die Dunkelheit ist Nacht und jeder Nacht wird ein Morgen geboren.
Aber das Zwielicht kennt keinen Morgen.
Es ist ewige Unentschlossenheit und wärt immer fort.
Weder Licht, noch Dunkel…
Es ist, aber es ist auch nicht…
Es ist nicht, während es zu sein scheint…
Es scheint zu sein, ist aber nicht.
Ist nicht, scheint aber doch zu sein…
Gesetze gibt es, aber eigentlich auch nicht…
Für manche ja, für manche nicht…
Manchmal gibt es sie, manchmal nicht…
Zu Zeiten greifen sie und dann wieder nicht…
Menschenrechte sind ‚menschenrechtsähnlich’…
Demokratie ist ‚demokratieähnlich’…
Soziale Gerechtigkeit ‚ähnelt‘ einer Sozialen Gerechtigkeit…
Es scheint zu existieren, aber gleichzeitig auch nicht…
Süsslich und auch bitterlich ist es…
Dienstagsähnlich, aber auch mittwöchelnd…
Angewestlicht und gleichzeitig östlich anmutend…
Progressivlich, aber auch etwas von rückschrittlicher Art…
Das Zwielicht gewandet sich hell und gaukelt den Menschen so das Licht vor.
Es ist angedunkelt, trägt aber auch hellere Töne…
Die Dunkelheit ist der Feind des Lichts.
Das Zwielicht hingegen ist niemandes Feind, noch Freund.
Es ist weder These, noch Antithese, geschweige denn Synthese.
Es ist ein gottverfuchtes Drecksding.
Sei verflucht Zwielicht!
Deine Haare mögen ausfallen!
Deine Augen mögen erblinden!
Mögest du in Grund und Boden versinken und nie mehr wieder auferstehen!
Komm o helles Licht! Komm endlich!
Wir sind die Anderen
Wir sind Wir.
Wir sind die Anderen.
Wir tanzen zu ungeraden Takten, wie die Fische im salzigen Meerwasser.
Sonne gerbt unsere Haut.
Wenn wir sprechen, klingen die rauhen sanften Hände unserer Mütter.
Das Lachen ist eingemeißelt in unsere faltige Haut.
Unser Großmut lässt niemanden hungern.
Wir sind oft Männer.
Dumm, übermütig und selbstverliebt besingen wir unsere Frauen in Volksweisen, Liedern, Gedichten und Epen,
oder wir bewerfen uns gegenseitig mit ihren heiligen Körpern in unseren wildesten Flüchen.
Wir sind immer auserlesen.
Wir sind niemandem ähnlich.
Wir gleichen nur uns selbst.
Unsere Sprache ist von Gott gesandt.
Unsere Kultur ist die Wiege der Menschheit.
Wir sind voller Liebe,
voller Gottesfurcht.
Wir sind der Krieg.
Wir sind der Frieden.
Wir sind die Fruchtbarkeit.
Wir sind unmündig.
Töricht.
Ungerecht.
Grausam.
Und vor allem….vergesslich.
Nur eines vergessen wir nie:
Die Anderen.
…die Unmenschen…die Ungeheuer…
…die das Blut unserer Kinder tranken.
…die unsere jungen Frauen entweihten.
…die unsere tapferen Söhne mordeten.
…die keine Heiligkeit kannten und kein Gotteshaus.
…deren Seelen verdorben waren, und immer noch sind.
Sie werden wir nie vergessen!
Doch es regt sich immer diese leise Stimme in uns.
Sie ist uns nicht sehr genehm.
Deswegen begraben wir sie wieder heuchlerisch in unserem Gewissen.
Aber sie kriecht immer wieder hartnäckig empor in der Nacht
und versperrt unsere trockenen Kehlen.
Sie fragt:
…sind wir nicht auch die Anderen?
…sind nicht wir es, die unser Land verraten?
…unsere Menschen?
…entwürdigen wir sie nicht mit unserem Hass?
…ist die Geschichte nicht unser aller Eigentum?
…genau so wie unsere Sprache?
…ist es nicht unser aller Menschlichkeit?
…unsere endlose Liebe?
…sind es nicht unsere Lieder?
…gehören sie nicht uns allen?
…und die Opfer?
…sind sie nicht unser aller Opfer?
…und auch all diese Fragen?
…gehören sie nicht uns?
…haben wir sie nicht gezeugt in patriarchalem Wahn?
Diese leise Stimme ist die Stimme
unserer Seelen
unserer Ehrlichkeit
unserer Intelligenz
unseres Gewissens
unserer Verantwortung
Sie ist die Stimme unserer Kinder
Sie wird immer lauter und sagt:
Ja, „wir“ sind diejenigen, die all dies getan haben,
all dies geschaffen haben.
Auch die Symbole,
in deren Schatten wir voranschreiten.
Auch Gott haben wir selbst erschaffen,
nur um ihm die große Verantwortung aufzubürden,
die wir selber nicht willens sind zu tragen.
„Deswegen“ richten wir die Klage immer an die Anderen.
Dabei wissen wir nur allzu gut:
Wir sind Wir…
„Wir“ sind die Anderen…
(Textintro der musikalischen Lecture Performance „Biz – Wir – εμείς“ von Costas Gianacacos und Tuncay Acar.
Nächste Aufführungen im Werkraum der Münchner Kammerspiele s. hier!)
Debattentango
Sich ergeben
Sich verloren geben
Die Macht über sich selbst abgeben
Im Vertrauen
Es wird gebrochen
Nach ewigem sehnsuchtsvollen Stillstand
Und erhebt sich wutschnaubend
Aufgeschreckt durch den Hinterhalt
Bewußtheit erwächst
Aus der Bewußtlosigkeit
Der roten Kapillaren
Waffen zücken
Gezielt zustoßen
Atem stocken
Rache strömt durch die Adern
Erleichterung
Klare Sinne
Entschlossenheit und sicherer Stand
Ein aufrechter Blick gleitet furchtlos durch die Dunkelheit
Während diese zur treuen Vertrauten wird
Verführerin in schwarzem Plüsch
Furio und Extase
Gleich der Mänaden
In der einen Hand das Messer
In der anderen das Opfer
Wild tanzend
Den Kopf in den Nacken werfend
Die Augen rollend
Die Tunika flattert in zarten Wellen
Einst so Ungerührte
Fürchten jetzt die unvermeidbare Rückführung
Des hundertfach skalierten Ich’s
In seine wahren Dimensionen
Im zigfachen Dezimalbereich nach dem Komma
Die Wut birgt Verhängnis
Freiheit
Schmerz
Läuterung
Taumeln
Trauer
Verzeihung
Hoffnung
Erfahrung
Und Korrektur
Achte auf deine Wortwahl!
Vergeude keinen Fluch!
Nicht du
Mir scheint die Sonne aus dem Arsch.
Was sucht sie dort?
Vielleicht die Macht der Sprache,
An die wir nie glauben wollen?
Auch nicht, wenn sie unsere Eingeweide schon längst fest umschlungen hält?
Wir beherrschen unser Handwerk.
Wir formulieren unser Glück.
Vorbei sind die Zeiten, als wir noch
Alte Ethnologen
Aufschlugen, um weiße Zähne in einem Dokumentationsfoto zu suchen
Und dabei fanden sie immer uns zuerst.
Doch das passte nicht
In unser Selbstbild.
Wir finden alles,
Sogar die Sonne,
Wenn es sein muß
Sogar
In unserem Arsch.
Auch nachdem wir vergaßen,
Dass wir sie einst dort verwahrten,
Weil es so sein mußte wohl…
Ich unterstehe mich,
Irgendetwas ordnen zu wollen.
So etwas würde ich nie tun.
Aber selbstredend wäre ich
Eine sehr erfolgreiche Ordnungsmacht.
Kurz zusammengefasst:
Mir geht es gut.
Ich sehe alles.
Ich habe alles zu sehen.
Ich weiss alles.
Ich habe alles zu wissen.
Sagt ja keiner was.
Aber ich habe alles zu sagen.
Und?
Verweis, Pfiff, Tumult, Knie, Blut, Fahnen, Sonderbehandlung.
Alles schreit. Sie schreien alle.
Die Welt schreit.
Ich habe zu schreien.
Nein, nicht du!
Sommerloch
Wie gut
die Einsamkeit tut!
Auch gut, dass niemand sich meldet,
um mich aus der süßen Trauer um den vergehenden Sommer zu reißen.
Und die Stimmen
in der trockenen Nacht
vor dem Fenster
klingen dumpf
Wenn es einen Grund gibt,
dann befinde ich mich heute über ihm.
So warte ich
auf deine Stimme,
denn sie berauscht mich,
wenn sie fort ist
und weckt mich,
wenn sie klingt
München, August 2012
heul
der große interdant wird uns nun ungefähr 3 jahre lang in folge kontinuierlich verlassen
hoffentlich sagt er einen lustigen reim auf, bevor er am horizont allmählich verschwindet
wie bugs bunny
es lauern spitzmündig verlesene laudatien
interdant ist falsches deutsch
hätte hätte fahrradkette
ausserdem das schauspiel
ausserdem komm ich aus ner ganz anderen ecke
ich komme
ich pisse durch das lüftungsgitter in die tiefgarage, weil ich zu faul bin, ein klo zu suchen
fliesst
ich hab panik, den zug zu verpassen
läuft
aber einen schönen hut trommeln auf ibiza
powermuschi
der rechtsanwalt tobt
ein volk wird plattgemacht
die u n schweigt
lächerlich, wie schlecht alles ist
ab und zu rollen
annehmen
und wieder
pi pa po, ja, weil die grossmutter sagt, ich gehöre zu deutschland
abonnier mich!
glauben und bilderberg
wenn wir
den blick schärfen
dann können wir
du trottel
das universum hat sich verschworen, denn ich bin das einzig wahre wesen
und es ist schon wieder gut
pass auf
die frau des präsidenten
hat sooo einen schwanz
ich zeig dir ein video
ich glaube
verzeih mir
aber
du darfst das schon mal sagen dürfen
dein latexkorsett ist geplatzt
die rothschilds verarschen uns hart
glaub mir!
glaube
glauben
und
bilderberg
Yine Haziran
Yine haziran.
Yine eski haziranları andıran,
ama hiç de öyle olmayan,
yine haziranlardan bir haziran.
Ve yıldan yıla daha çok ürküten,
ve aslında „roma imparatorluğu döneminde daha da ürkütücüydü kesin bu dünya“
dedirten,
ve „ama o zaman hiç olmazsa tanınmamış, bilinmemiş, kendi halinde kalmış yerler vardı“
diye düşündüren,
ve kesinlikle „o yerlerin o zamanlar şimdikinden daha ürkütücü olmadığını nereden biliyorsun?“ diye sorduran,
anlıyacağın: kendimizi kendimize oyalatan
bir haziran.
Cayır, cayır yanan,
infilak eden,
fakat yinede üşüten,
yıkıntılar içinde top koşturan bir çocuğun kuru damağının alt kısmına yapışmış yaz kokusunu,
insanlık yadigarı umudumuzu, kıvancı,
yahu bildiğimiz bileli bizim olmuş olan güneşi bile
„boşver yemeyiz!“ diye haykırmamıza rağmen,
bize çok ağırdan ve pahalıya satmaya calışan,
„başka ne işimiz var? Gittiği yere kadar, yani son saniyemize kadar yine de aşık olalım, futbol izleyelim, bayrak sallayalim, sevişelim, televizyona karşı doya doya küfredelim, kana kana geçimimizi sağlayıp uyuşalım….“ dedirttiren
ve bize dar alanda kısa kısa pas attıran,
kimisini önce parklarda direndiren ve sonra bozguna uğratan,
kimisine ise olup bitenleri çocuk oyunuymuş gibi uzaktan izleten,
ama aslında
çok masum ve suçsuz,
binlerce yıldan beri belki hiç değişmemiş,
sitemlerimize şaşırıp
„bana ne lan?“ dercesine
her yılki haziranlığına devam eden
işte öyle bir haziran.
Hangi haziran?
Herhangi bir haziran!
(Dieses Gedicht kann ich nicht übersetzen).