Schmachtfetzen #2 – Orhan Gencebay: „Kaderimin Oyunu“ oder „das Schauspiel meines unheilvollen Schicksals“

Ein wunderschöner Schmachtfetzen vom Großmeister Orhan Gencebay wurde in den 70’ern von der türkischen Pop-Ikone Ajda Pekkan im damals populären Stil mit fetten Bässen und funky Drums reinterpretiert. Die tieftraurigen Texte sind ein Charakteristikum dieser Musikrichtung: Arabesk bedeutet, das alltägliche Leid zu genießen, ohne dabei die Würde zu verlieren. Dies gehört zu einem Lifestyle, der hierzulande oft mit Migranisation und romantischer Fremdheimatidylle in Verbindung gebracht wird. Ich will euch nun zeigen, dass das eigentlich genauso ein Lifestyle-Pänomen ist, wie damals das Aufkommen der ersten amerikanischen Fastfoodketten. Man kann sich ganz leicht daran gewöhnen und irgendwann ist es dann ein Teil unserer aller Heimat!
Man muß sich nur mal bewußt darauf einlassen. Besonders in nicht migrasionisierten deutschen Köpfen könnte das zu Wunschentwicklungen führen können: zum Beispiel kann diese Musik als ein sehr passendes Vehikel dienen, um der unverbindlichen Distanz des Hipster Lifestyles endlich einen verbindlichen, emotionalen Gegenentwurf entgegenzubringen: Die wohltuende Kraft des würdevollen Herzschmerzes und die Kunst des stilvollen, „langsamen“ Schnappssuffes. Letzterer wird den harten Moslems unter euch gar nicht schmecken, aber um so besser! Harter Arabesk, statt harter Islam!
Bitte orientiert euch an dieser meiner simplen Anleitung (Arabesk für 2 Personen): Einfach eine 0,7’er-Flasche Raki (für Anfänger reicht erstmal eine 0,35er oder 0,5er), ansonsten Pastis, Ouzo, Zipouro oder sowas holen, guten halbfettigen Schafskäse, Honigmelone,  gerne sonstige kleine Vorspeisen je nach Vorliebe dazu (aber kein Zaziki – dann holt euch lieber irgendeinen Biobrotaufstrisch, oder ihr macht euch halt den Zaziki selber, dann wärs zum Beispiel wieder ok). Anisschnaps, also Raki, Ouzo, Arak, oder Pastis etc., am besten leicht mit Leitungswasser verdünnen. Zipouro trinkt man hingegen pur. Aber bei all diesen hüschen Schnäpsen auch immer noch Leitungswasser pur im Extraglas noch dazutrinken! Vor allem aber: langsam trinken und essen! Gerne auch emotional werden, Anekdoten erzählen, heulen, lachen und immer wieder den oder die Gelagepartner/innen innigst umarmen.
Am besten kommt das ganze natürlich unter freiem Himmel auf der Parkbank oder so. Wichtig ist: Ihr solltet alles schön herrichten! Ein kleines hübsches Tüchlein mit Blümchenmuster oder meinetwegen bayerischem Rautenmuster drunterlegen. Die Vorspeisen auf kleine Tellerchen verteilen. Wer sich mal ordentlich verwöhnen will, der holt sich schnell noch einen Steckerlfisch am Flaucher. Für die Herren gilt: geht nicht mit Boxershorts und Flipflops oder so, sondern mit Hemd, leicht hochgekrempelter Stoffhose und Flipflops. Bei den Damen auch eher altbackene Kleider, aber nicht so sehr auf Taille, bitte. Wir machen ja keinen Lindyhop. Dann Smartphone rausholen und einfach folgende Süper Stereo Youtube-Playliste öffnen, die ich extra für euch angelegt habe…

…und lernen, das Leid und die Sehnsucht zu genießen! Mit großherzigen Gesten der Arme und Hände laut mitsingen! Egal, wenn ihr die Texte nicht könnt, einfach mitsummen, das geht immer. Denkt an eure verflossene Liebe, an die alten Zeiten in der Antifa, den Straßenkampf, oder an all die sinnlosen Stunden, die ihr im Büro vor dem Computerbildschirm verbringt, oder vor Glotze oder an sonstwas süßlich schmerzendes.

Und hier noch speziell der besagte Song von Meister Orhan – wie gesagt, gesungen von Ajda Pekkan (Ich habe euch eigenhändig den Songtext übersetzt):

Ne sevenim var ne soranım var
Weder liebt mich wer, noch frägt jemand nach mir

Öyle yalnızım ki
Ich bin so alleine

Çilesiz günüm yok dert ararsan çok
Kein Tag vergeht ohne Leid, Sorgen habe ich genug

Öyle dertliyim ki,
Ich bin so voller Trauer

Bana kaderimin bir oyunumu bu?
Ist dies ein Schauspiel meines unheilvollen Schicksals?

Aldı sevdiğimi verdi zulumu
Nahm mir die Liebe und gab mir die Qual

Dünyaya doymadan geçip gideceğim
Ungesättigt des Lebens werde ich von hier gehen

Yoksa yaşamanın kanunumu bu?
Oder ist das das Gesetz des Lebens?

Bıktım artık yaşamaktan
Ich bin das Leben leid

Çekmekle bitermi bu hayat yolu
Solch ein leidvolles Leben ist doch nicht zu ertragen

Bu yalnızlık bu dertler…
Diese Einsamkeit, dieser Kummer

Bekleyeceğim… bekleyeceğim…
Ich werde warten, ich werde warten

Geri dönmese bile
Auch wenn sie/er nicht zurückkehren mag

Alıştım kaderin zulmüne artık
Denn ich bin die Härte des Schicksals schon gewohnt

Bana gülmese bile
Und daran, dass es mich nie anlacht

Geri dönmez artık giden sevgililer
Die vergangene Liebe kehrt nie mehr zurück

Her ümit ufkunda ağlıyor gözler
Hinter jedem Horizont der Hoffnung weinende Augen

Bitmeyen çilenin derdin sarhoşuyum
Ich bin trunken von nimmer endender Trauer und voll Leid

Kahredip geçiyor en güzel günler
Die schönsten Tage zerstören mich und vergehen

Bıktım artık yaşamaktan
Ich bin des Lebens leid

Çekmekle bitermi bu hayat yolu
Solch ein leidvolles Leben ist doch nicht zu ertragen

Bu yalnızlık bu dertler…
Diese Einsamkeit, dieser Kummer

Fuck the National Theater

Was zu mir zu diesem Artikel eingefallen ist:

http://derstandard.at/1399506943669/Theateraergernis-fuer-das-Schablonendenken

Es geht doch gar nicht um eine politisch korrekte Forderung (zumindest geht es mir nicht darum), sondern um einen berechtigten Kampf um kulturelle Beteiligung und das nicht aus einem prinzipiellen Gleichberechtigungsdrang heraus, sondern aus der Tatsache resultierend, dass ich glaube, dass es Menschen gibt, die dieses Stück besser in die heutige zeit transferieren können und seinem Anspruch eher gerecht werden können als Simons, ja sogar besser als Genet, dessen Zeit mittlerweile vergangen ist. Nur muss dies mit Beteiligung von people of colour geschehen, denn den „weißen“ reicht ihre persönliche Erfahrung natürlich nur soweit, um ihre eigene Perspektive zu begehen, für die andere/n fehlt ihnen die Kompetenz. und genau das ist es, was ich sage: es muss jetzt mal Platz gemacht werden für all die anderen Perspektiven, die es noch so gibt.

Also statt dem herkömmlichen monolithischen Blick aus der rein nationalkulturell besetzten Perspektive, wie sie Simons offenkundig vertritt, bevorzugen wir einen Blick aus der polykulturen Realität. Darum geht es! Dafür brauchen wir Platz und Geld – keine wohlgemeinten Empfehlungen. Und während wir all dies einfordern, brauchen wir keine zynischen Vorwürfe, wir seien hinter der politischen correctness her. Die political correctness ist ein sadomasochistisches Quälobjekt, womit manche Leute hierzulande ihr Gewissen malträtieren. Ich weiss nicht, ob sich der Gegenwind, der sich gerade formiert unter diesem allgemeinen Vorwurf bündeln lässt, oder nicht vielleicht die Manifestation des Bewusstseins, dass man sich das Recht nehmen muss, ebenfalls ungerecht zu sein. Nur würde ich dann auch gerne dafür bezahlt und gefördert werden. Verstehen du? Es geht mir um Geld und um Raum. Die selbsternannte Kulturelite interessiert mich erst dann, wenn sie anfängt, sich richtig aufrichtig für mich zu interessieren und das wirrd sie nicht, bevor ich sie nicht an mindestens einer empfindlichen Stelle treffe und verletze. Dessen bin ich mir bewusst. Und da geht es mir auch um mein Ego. Also bin ich alles andere als politisch Korrekt.

Ich habe Migrationshintergrund und kann genauso ein Arschloch sein und provozieren. Es geht um die Realität da draußen. Die fordert ihren Tribut, Tag für Tag und sie wird nicht nur in eure Nationalkultur auf der Strasse eindringen, sondern auch in eure wohlsubventionierten Abo-theater und das muss sie auch. Die Preise und die Lobeshymnen, die ihr euch zuheimst, sind die letzten Zuckungen einer vergehenden Zeit.

Fickt eure politische Korrektheit Leute. Darum geht mir nicht. Es geht hier um Macht, die sich durch die Herkunft und Zugehörigkeit zu einer kulturellen Elite manifestiert. Uns hingegen geht es darum, diese Machtgenealogie zu brechen. Und das tut eben weh, wenn man zu starr ist. Wenn man flexibel genug ist und die Strömung annimmt, kann man dadurch einen Gewinn für uns alle erzeugen. Wer nicht offen und flexibel genug ist, tut sich selber weh.

Deswegen: lasst uns aufhören, uns an diesem Stück aufzuhängen. Das dient diesen affektierten Idioten nur dazu, Schlagzeilen zu machen und sich billig in den Medien zu inszenieren. Wir sorgen für die Aufmerksamkeit, die sie brauchen um sich gegenseitig ihre Preise in den Arsch zu stecken.

Wir sollten uns unserer Arbeit widmen und aufhören, uns ständig über die Arbeit von anderen aufzuregen. Mich interessiert das Rumgeeiere um das Genet-Stück nicht mehr. Faschismus und Rassismus ist auch nichts spezifisch deutsches. Das ist ein globales Problem gerade und Leute wie Simons sind hilflose Halbgenies, die den Anschluss an die Jetztzeit nie völlig auf den Punkt bringen werden, weil ihnen eben das letzte Quäntchen Demut fehlt. Sie sind geprägt vom Kolonialgehabe einer elitären Gesellschaft, auch wenn sie beteuern immer in der Opposition gewesen zu sein. Die „weiße“ Haltung – vertreten durch „die Matthäuspassion“ sitzt ihnen in den Knochen und im Grunde dienen sie immer noch ihrer feinen Herrschaft.

Das ist eben ihre Kultur – so sind die halt, ne? Vielleicht ist das ja genetisch bedingt? Ich hingegen glaube weder an Nationen, noch an ihre Theater.

FUCK THE NATIONAL THEATER !

Die obligatorisch abgewandte Kopftuchfrau und ihr Anhang (Leseprobe)

Die obligatorisch abgewandte Kopftuchfrau hat kein Gesicht, denn sie wird bevorzugt von hinten fotografiert.

Ich weiss nicht, ob man sich nie traut, sie von vorne zu fotografieren, oder ob die Frau sich nicht von vorne fotografieren lassen will, oder ob man sie schon präventiv von hinten fotografiert, weil ja allgemein bekannt ist, dass Muslima im generellen leicht aggressiv reagieren können, wenn sie von vorne fotografiert werden.

kopftuch

Die obligatorisch abgewandte Kopftuchfrau taucht sehr oft in Presseartikeln auf, wenn es darum geht gesellschaftlich-soziale Probleme und migrationsspezifische Thematiken zu visualisieren.

Die obligatorisch abgewandte Kopftuchfrau ist das personifizierte Problem! Das größte Problem an ihr ist, dass sie kein Gesicht hat. Sie ist ja abgewandt und deswegen per se unkommunikativ. Man kann nicht mit ihr reden. Wie auch? Sie kann ja unsere Sprache nicht. Sie macht wütend, sie macht Angst, sie ist Gänsehaut pur. Deswegen zieht sie so gut in den Medien!

Schlimmer noch ist ihr komplimentärer Konterpart: Der obligatorisch kriminelle und aggressive Heteromigrant. Dieser ist jedoch – im Gegensatz zu seinem weiblichen Pendant – gar nicht abgewandt. Er redet viel, hat zu allem etwas beizutragen und ist laut, obwohl er unsere Sprache auch nicht so viel besser beherrscht als sie. Er monologisiert ständig in einer unerträglich vulgär-ordinären Fäkalsprache und fuchtelt bedrohlich mit den Händen. Wenn er nicht im Knast sitzt, nimmt er Drogen, produziert monotone Musik und gewaltverherrlichende Videos, in denen er unsere Gesellschaft verunglimpflicht und auf unverhohlen hämische Art angreift. Er ist plump, hemmungslos, dunkel, dumm, aber trotzdem faszinierend und dadurch – ehrlich gesagt fast noch publikumswirksamer, auch amüsanter, weil er so ist, wie er ist. Nicht umsonst widmen ihm öffentlich-rechtliche, sowie private Radio- und TV-Sender regelmässig viel Aufmerksamkeit und zwar zur besten Sendezeit und innerhalb der angesehendsten Reportageformate.

Dort findet der obligatorisch kriminelle und aggressive Heteromigrant eine recht komfortable, sowie äusserst skurrile Bühne und ein dankbares Publikum. Schliesslich leistet er ja seinen Beitrag dazu, uns seine „migrantische Kultur“ zu vermitteln, die – und das geben die obligatorisch kriminellen und aggressiven Heteromigranten ja auch selber immer gerne zu – für unsereins, also für die „normalen“ Menschen sehr schwer zu begreifen ist. Der obligatorisch kriminelle und aggressive Heteromigrant steht zu seiner kulturellen Wirklichkeit, die eben auch obligatorisch kulturfremd, minderwertig, schwer verständlich und gefährlich ist. Er und sein Weibchen – die obligatorisch abgewandte Kopftuchfrau – sind der lebendige Beweis dafür, in welcher reellen Gefahr sich unsere Gesellschaft befindet. Wir sind bedroht! Wir können froh sein, dass diese Wesen von Natur aus so unbedarft und einfältig sind. Das müssen wir nutzen, um ihre Verhaltensmuster zu erforschen und ihre ausbordenden Energien in die richtigen Kanäle lenken zu können, wo sie uns nicht mehr schädlich, sondern eher dienlich sind.

Also ich sehe zum Beispiel schon ein Problem darin, dass diese Wesen sich in den Medien so frei profilieren und entfalten können. Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, je mehr man ihnen eine öffentliche Plattform bietet, desto mehr vermehren sie sich! Ist ja auch klar: sie merken, dass sie mit der Tour gut ankommen und sogar ordentlich Geld verdienen können. Deswegen gerieren sich so viele jetzt obligatorisch kriminell und aggressiv. Oder sagen wir das mal so: „sie leben ihre natürlich angeborene obligatorische Kriminalität und Aggressivität nun erst recht ungehemmt aus“. Und wer ist schuld daran? Die deutschen Medien!!!!

Wir „normalen“ Deutschen/Europäer etc. – wir müssen uns verdammt vorsehen, dass wir denen nicht Überhand gewähren, sonst sind wir verloren. Die zeugen Kinder wie wild und die jüngeren von denen sind noch viel schlimmer. Das kann schlimme Züge annehmen. Soviel migrantische Aggressivität und Abgewandtheit verträgt unsere Gesellschaft nicht. Das sind wir nicht gewöhnt. Damit können wir nicht umgehen. Die sind doch in ihrem Grundwesen ganz anders als wir! Wenn wir unseren Lebensraum noch erhalten wollen, dann müssen wir denen ganz bald und vehement Einhalt gebieten.

Gott sei dank gibt es noch die wenigen Ausnahmen, die sich zu benehmen wissen. Die, die auch studiert haben, und/oder einen anständigen Beruf ausüben und fleissig sind. Die kommen ja auch aus ganz anderen Verhältnissen. Das sind ja gar keine Migranten eigentlich, weil die sind fast so wie wir. Größtenteils kommen sie aus den großen Städten wie Istanbul und so. Die Migranten von dort sind ganz anders – nicht so problematisch, wie die vom Land.

Der Ercan zum Beispiel – mein Nachbar – der ist ja ein ganz netter. Also der Ercan, der benimmt sich richtig und arbeitet bei Siemens als Ingenieur, aber der kommt ja aus ganz anderen Verhältnissen, der Ercan….glaub ich zumindest, weil sonst kann das ja gar nicht sein. Der ist ja richtig belesen und höflich, der Ercan…haha…der spricht ja schon fast ein besseres Deutsch als ich….hahahaaa.

Aber an der Hauptproblematik kann auch der liebe Ercan nichts ändern. Er ist und bleibt eben eine Ausnahme und die bestätigen nun mal die Regel.

Triptonious Coltrane, 2014

Anmerkung des Autoren:

Dies ist eine Leseprobe aus dem Buch, das ich gerade Schreibe. Es wird heissen: „Armut, Arbeitslosigkeit, Migranten – Deutschland versumpft!“. Es wird hoffentlich bald im Randomhouse Verlag erscheinen. Muss mich nur noch einigen mit den Halsabschneidern.

In diesem Buch will ich Dinge ansprechen, die sich viele deutsche Mitbürger in diesem Land denken, aber nicht trauen auszusprechen, weil sie dann gleich als Nazis denunziert werden. Diese Form der Literatur ist gerade richtig am kommen in Deutschland. Vor allem ziehen Autoren mit Migrationshintergrund gewaltig, wenn sie solche Sachen schreiben. Denn damit legitimieren sie die allgemeine biodeutsche Denke und nehmen ihr den Verdacht des faschistischen Gedankenguts. Es gibt auch schon eine Bezeichnung für diese Strömung: „Die neue postmigrantische Einsicht“.

Das ist „die“ Marktlücke! Auf den Zug setz‘ ich mich jetzt mal ordentlich drauf, denn ich will jetzt auch mal ordentlich Geld verdienen. Hab die Schnauze voll von dem armseligen Kanackendasein. Ich hoffe, ich kann mit diesem Buch – auch dank Ihrer Hilfe – viel Geld verdienen. Damit kauf ich mir dann zumindest ein Ferienhaus in Side bei Antalya und einen BMW Touring.