Die Rache des Meeresfrüchtebuffets

Neulich habe ich einen äußerst interessanten National-Geographic-Artikel gelesen, in dem es um vom Pazifik angespülte abgetrennte menschliche Füße an den Stränden von British Columbia ging. Sie befanden sich noch in den Schuhen und vom restlichen Körper der Verunglückten fehlte jegliche Spur. In fast allen Fällen handelte es sich um Turnschuhe. Es ist ein ellenlanger Artikel, in dem erklärt wird, wie sich der Anfangsverdacht von Serienmorden in der Region durch wissenschaftliche Untersuchungen komplett auflöste und herauskam, dass es sich um die Leichenteile von vermissten handelte, die wohl beim Wandern mit explizitem Schuhwerk an den rauen Klippenlandschaften verunglückt waren. Die Wissenschaftler*innen unternahmen Versuche mit Schweinekadawern, um den verwesungsprozeß im Meer zu untersuchen und stellten fest, dass die Kadawer relativ schnell herabsanken und relativ schnell von Aaasfressern im Meer skeletiert wurden. Diese konzentrierten sich vorwiegend auf die Weichteile am Körper.
Nun kann man sich vorstellen, dass Füße, die festgeschnürt in Kunststoffgefütterten Schuhen steckten, nicht unbedingt zu den bevorzugten Mahlzeiten solchen Getiers gehörten, die verbindenden Bänder und Sehnen um das Knöchelgelenk allerdings schon. Im weiteren Verlauf sorgten dann die gasgefüllten Taschen, wie sie seit ca. einem Jahrzehnt in den Sohlen von Turnschuhen üblich sind dazu, dass der losgetrennte Fuß, samt dem Schuh, in dem er steckte nach einiger Zeit wieder auftrieb und mit der Strömung an die Küste getrieben wurde. Innerhalb von 12 Jahren wurden somit über 20 Füße in besagter Region an die Küste gespült.
Ein Satz beschäftigte mich in diesem Artikel nachhaltig. Da schreibt die Autorin Erika Engelhaupt: „Es war, als hätte sich ein Meeresfrüchte-Buffet zum Aufstand erhoben, um sich zu rächen“. Als ein Mensch, der mit Vorspeisen, Fischgerichten und Raki sozialisiert ist, bin ich dann doch beruhigt, dass nicht nur wir diese ganzen Tiere, sondern auch sie uns ab und an munter verspeisen.
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2021/03/wieso-werden-an-der-pazifischen-nordwestkueste-so-viele-lose-fuesse.
(P.S.: Ich bin kein Fleischverfechter – ganz im Gegenteil. Ich esse sehr selten Fleisch. Wenn, dann nur zu besonderen Anlässen und auch dann besehe ich mir sehr genau, wo das Fleisch herstammt. Fisch liebe ich. Deswegen esse ich ihn etwas öfter, aber immer noch relativ selten und wenn, dann nur lokalen Fisch, der keine langen Transportwege hinter sich hat und nicht industriell gefangen wurde. Lachs esse ich zum Beispiel gar nicht mehr und Kalamari auch nicht).

Dann lief mir ein Artikel des unsäglichen Maxim Biller vor die Linse, in welchem er ein erstaunliches Werk des jüdischstämmigen Autors Victor Klemperer in die Erinnerung der Öffentlichkeit ruft. Dieser hatte es tatsächlich geschafft, die gesamt Zeit des 3. Reichs, dank der Ehe zu seiner – wohl außergewöhlich Durchsetzungsfähigen – „arischen“ Frau in Dresden zu überleben.
Das Buch ist mit „LTI“ betitelt. Ein Kürzel, dass sich sarkastisch auf die vielen Abkürzungen der Nazis bezieht und mit „Lingua Tertii Imperii“ aufgeschlüsselt wird (die Sprache des Dritten Reichs). In diesem Werk erläutert Klemperer im Deutschen etablierte Sprachbestandteile, die aber entweder direkt von den Nazis entwickelt, oder von diesen stark geprägt wurden: https://de.wikipedia.org/wiki/LTI_%E2%80%93_Notizbuch_eines_Philologen. Maxim Biller lässt es sich natürlich nicht nehmen in seiner pseudoprovokaten Art, die Sprache der bürgerlichen Opposition und der feministischen und der LGBTI-Bewegung in karikierender Form dem Vokabular der Nazis gegenüber zu stellen, was ich abgründig finde.
Dankbar bin ich ihm aber für den unfreiwilligen Pass, den ich hier gerne aufnehmen will, um wieder einmal das Thema Sprache in den Fokus zu bringen: Denn oft wird in der Diskussion um eben diese bemerkt, dass sie „sich von sicher heraus verändere“ und man es sich nicht anmassen dürfe, sie durch einen restriktiven Eingriff von außen zu korrigieren“.
Ich denke, dass diese Leute – zu denen auch die unapetitliche Wortmasturbandin Lisa Eckhard gehört – schlicht und einfach die Unwahrheit sagen. Sprache wurde von den Menschen kreiert und schon immer durch permanente Regelungen an die Herausforderungen der Zeit und auch an dominante politische Ausrichtungen angepasst. Nicht umsonst gibt es in Deutschland einen Duden und etliche Sprachwissenschaftler*innen, die sich tagein-tagaus mit der Sprache und vor allem mit der Tragfähigkeit von Begrifflichkeiten beschäftigen. Das war auch bisher nie ein Problem. Man akzeptierte im allgemein, dass bestimmte Floskeln und Begriffe „nicht mehr zeitgemäß“ sind.
Bei den neuesten Änderungsforderungen, wie z.B. beim N-Wort, dem Z-Wort, dem Gendering etc. ist das Problem nicht – so denke ich -, dass diese Änderungen in den aktuellen Diskurs aufgenommen werden. Vielmehr geht es wohl eher darum, „wer“ diese Änderungen fordert. Es könnte nämlich durchaus sein, dass aktuell die lauten Stimmen in der Gesellschaftspolitik die der Feminist*innen, der LGBTI-Szene, der Klimaaktivist*innen und der Verfechter*innen einer gleichberechtigen Diversität sind. Das könnte vielen gerade etwas unkomod erscheinen. Aber da muß man durch, liebe Schnurzipiepels. Statt sich ständig zu echauffieren und zu jammern, sollte man sich mal ein wenig solidarisch zeigen. Und – um auf das Einstiegsthema zurück zu kommen: es gibt nach wie vor noch einige Begriffe in der aktuellen Sprache, die sehr durch die Nazis geprägt sind. Es geht vor allem darum, sich nun von dieser Sprache zu verabschieden und neue Begrifflichkeiten zu finden. So habe ich mir sagen lassen, dass der für mich bevorzugt angewandte Berufsbezeichnungs des „Kulturschaffenden“ auch auf diese Liste gehört: https://www.tagesspiegel.de/politik/matthies-meint-ist-kulturschaffende-ein-nazi-wort/23108802.html.
Hier übrigens Infos zu dem Werk von Klemperer: https://de.wikipedia.org/wiki/LTI_%E2%80%93_Notizbuch_eines_Philologen. Es gibt zu dem Thema auch eine Arte-Doku:
https://www.youtube.com/watch?v=dd9Rnu3snEk.

Als letztes habe ich (man merkt, ich habe gerade viel Zeit) noch einen Talk meines Lieblings Kurt Krömer mit dem Youtuber Torsten Sträter gesehen, in der sich beide zu ihren Depressionen bekennen. Das fand ich sehr interessant. Mir geht es genau so. Aber da gehöre ich wohl gerade nicht zur Minderheit. Vielleicht gehe ich deswegen auch bald zu meinem Hausarzt David Papo aka David 58 P und lasse mir einen guten Psychiater empfehlen. Aber da sind mir Kurt Krömer und Torsten Sträter definitiv um Meilen voraus.
https://www.youtube.com/watch?v=ZxL1lJnHJNQ.

Wolfgang Thierse, bei dir läuft?

Wolfgang Thierse und seine „normalen“ Freunde.

In regelmäßigen Abständen kocht die Identitätsdebatte auf und dann wird wieder heftig diskutiert: über kriminelle Clans, Kopftücher, Gleichberechtigungsansprüche von Frauen, Minderheiten und gesellschaftlichen Gruppen, über Klo’s für das dritte Geschlecht, Feminismus, aber auch über Sprache: über genderspezifische Richtlinien, über diskriminierende Alltagssprache, Saucennamen etc..

Vor allem für konservative Sozialdemokrat*innen ist es eine anstrengende Zeit. Das Sternchen hier habe ich extra für diejenigen in der besagten politischen Gruppierung gesetzt, die das richtig ärgerlich finden. Sie verlieren an Boden und an Legitimation. Es wurde auch endlich Zeit, denn die Entwicklung bahnt sich schon seit Jahrzehnten an. Im Grunde stank es schon von Anfang an zum Himmel und die Geschichte hat recht behalten: die Sozialdemokratie ist mitlerweile im Hafen der identitären Wirtschaftsliberalität angelangt, den sie am Beginn ihrer Reise vor über einem Jahrhundert angepeilt hatte. Und wie nicht anders zu erwarten, hat sie unterwegs das einst so prächtige Enteckungsschiff beim politischen Glücksspiel verzockt. Jetzt haben sie kein Schiff mehr, mit dem sie nach neuen Ufern aufbrechen können, sitzen besoffen in der Hafenkneipe und schwadronieren altersmüde herum, während andere mit einer frischen Flotte fahrt aufnehmen.

Als Paradebeispiel eines solchen Verlierers sehe ich Wolfgang Thierse, der sich jetzt kurz vor der wohlverdienten Genossenhimmelfahrt noch ein Denkmal setzen will, in dem er gönnerisch das Land auf gemeinsame identitäre Werte einschwört und verstohlen die Arschbacken vor den Herausforderungen der Zeit zusammenkneift, indem er ein Recht auf eine toxische Mehrheitsnormalität fordert und sich besorgt über Forderungen aus benachteiligten Gesellschaftsgruppen äußert, die Augenhöhe in der Anwendung der deutschen Sprache fordern.
Ich erwarte von keinem gestandenen Genossen oder Genossin, dass er/sie todesmutig das Heft in die Hand nimmt und revolutionäre gesellschaftliche Veränderungen einfordert, das unbewährte Alte mal beiseite legt und Neues wagt, ohne ein kleinkariertes, krächzendes, halblautes „aber“ hinzuzufügen und sich wieder genau so eloquent aus der Verantwortung herauszureden, wie er oder sie hineingerutscht ist. Aber ich könnte mir schon erwarten, dass Wolfgang Thierse, als ein Vertreter des etablierten weißen Männerstandes, einfach mal still ist. Genau. Ich weiß, wir leben in einer Demokratie und er fordert offensiv und mutig das Existenzrecht der Mehrheitsgesellschaft – was einen durchaus originell bis realsatirischen Ansatz beinhaltet-, aber es zählen in einer sachlichen Auseinandersetzung die dringlichen und substantiellen Argumente – besonders in einer Demokratie. Auch wenn er einen privilegierten Pimmel hat, Bundestags- und Bundespräsident war, sollte er wissen, dass man in Dingen, die die eigene Kompetenz übersteigen durchaus mal nichts sagen und damit weit mehr für die Demokratie tun kann, als ständig irgendeinen Furz rauszulassen, nur weil man Angst vor dem Tod und dem vergessen werden hat.

Für alle Wolfgang Thierses dieser Welt gibt es eh genug Grund zur Sorge: Die Frau ist im Vormarsch und so ist es auch die Genderthematik, die globale Gleichberechtigung, Kapitalismuskritik, Kritik an Identitätspolitik, Dekolonialisierung, Klimadebatte und alle anderen Makro- und Mikrothemen, die mit alledem verbunden sind. Das wird sich sehr wohl auch in der Entwicklung der Sprache deutlich bemerkbar machen und zwar so, wie das schon immer gewesen ist. Solle er sich mal die Entwicklung der deutschen Sprache im letzten Jahrhundert mal vor Augen halten, der gute Wolfgang, dann wird er das mit Sicherheit auch selber zu bestätigen wissen.
Sprache ist nie statisch und wird immer neu ausgehandelt. Genau das passiert jetzt: wir werden knallhart debattieren und uns auch über Details und Lapalien streiten – genau so, wie seine Generation es Jahrzehnte lang getan hat und wir gelangweilt zusehen mussten. Daran ist die Welt nicht zugrunde gegangen und das wird sie auch jetzt nicht tun.
Wichtig ist nur, was unter dem Strich rauskommt und die Debatten der Gegenwart auch als relevante Debatten anerkannt werden.
Wenn Wolfgang keine Zuversicht besitzt, dass die Debatte ein Ergebnis bringen wird, dann liegt das eventuell an seiner Politikverdrossenheit und daran, dass er als ein Vertreter der weißen Mehrheitskultur einfach keine Expertise in bestimmten Themenbereichen besitzt und nie zu besitzen in der Lage sein wird. Er sollte sich sich damit abfinden. Dafür kann er nix, ich weiß – aber wir noch viel weniger! Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt sein Problem aber auch darin, dass er den Debatten der Gegenwart nicht mehr gewachsen ist. Aber dann sollte er es einfach sein lassen. Alles beim Alten zu lassen, war noch nie eine realpolitische Option in der Weltgeschichte.
Wenn er zu müde ist für eine neue Denkprotuberanz, dann soll er sich doch in die Hängematte legen und seinen Lebensabend mit der Familie in seinem patriarchalen Idyll genießen, solange es das noch gibt.

Sorry…

P.S.: hier ein von einem Alman eloquent verfasster Artikel zu diesem Thema, für alle, die meine Auslassungen zu wütend und unangebracht finden könnten:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/die-identitaetspolitik-des-wolfgang-thierse-normalitaet-ist-die-cancel-culture-des-alten-weissen-mannes/26996920.html

Hier der besagte Gastbeitrag in der FAZ:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/wolfgang-thierse-wie-viel-identitaet-vertraegt-die-gesellschaft-17209407.html

Das gespaltene Volk

Also jetzt muß ich das schon mal bemerken: wie ich das mitkriege, sehnen sich viele momentan nach einer gewissen Einheit in der Bevölkerung. Das folgere ich daraus, dass ich oft das Bedauern zu hören kriege, „das Volk sei so gespalten“. Dies ist natürlich vor allem den heftigen Kontroversen im Zuge der aktuellen Sicherheits- und Abstands-Maßnahmen rund um die Pandemie geschuldet. Die Gemüter kochen hoch und die Frage nach dem richtigen Umgang mit dem Virus führt zu ungewohnten politischen Debatten auf gesamtgesellschaftlicher Ebene, an denen sich nun auch Menschen beteiligen, die sich bisher bei politischen Debatten meist in nobler Zurückhaltung geübt haben. „Das bringt ja eh nix“ war beispielsweise ein oft angebrachtes Argument, wenn es um politische Initiative ging. Das hat sich nun drastisch geändert. Eine breite Bevölkerungsschicht ist jetzt – wohl angeheizt durch die persönliche Betroffenheit – mitten im politischen Diskurs angekommen. So viele Antikapitalist*innen und Globalisierungsgegner*innen wie jetzt, waren bisher selten im Alltag anzufinden, wenn auch leider mit ziemlich unklaren politischen Hintergründen. Kein Wunder: woher soll die politische Bildung auch kommen, wenn man sich bisher nie mit komplexen Sachverhalten beschäftigt hat? Vielen kommt daher die politische Empörung in der Nußschale á la Querdenker und Verschwörer sehr gelegen. Denn die machen es einem endlich mal leicht und bedienen das niedrige Niveau-Bedürfnis mit Mundgerechten Mythen.

Die ersten male, als ich dieses Bedauern einer fehlenden Volkseinheit wahrnahm, legte es sich tatsächlich auch ganz subtil und automatisch auf mein Gemüt, obwohl ich noch nie viel mit dem Begriff der „nationalen Einheit“ anfangen konnte. Ich glaube, es geschah aus reiner Empathie und emotionaler Anfälligkeit. Aber die Tatsache, dass auch ich einige Freund*innen an halbgare Verschwörungsideologien verloren habe, hat wohl ebenfalls mein emotionales Zentrum im Gehirn getriggert.

Nach ein paar Wochen der Irritation, des Unveständnisses hat sich jedoch ein Sicherheitsventil eingeschaltet, auf das ich mich in solchen Situation immer verlassen kann: Wut und Trotz. Jetzt werden sich einige Vertreter*innen der altbewährten deutschen Sachlichkeit, beim Lesen dieser Zeile denken: „Mmmjoaaah…weiß ja nicht, ob Wut und Trotz so gute Berater sind? Mimimi…“. Aber ich kann euch versichern: Ja! Für mich sind sie es tatsächlich! Wenn wir hier schon von Emotionen reden und es auch um eine emotionale Sache geht, dann kann man sich auf die belebende Wirkung von Wut und Trotz schon verlassen, denn sie holen einen aus der Lethargie und ermöglichen Tatkraft und Initiative. Aber einen wichtigen Nachsatz muß ich dazu anfügen – und der ist entscheidend: „solange man sich ihnen nicht ergibt!“, denn das kann gerne mal ins Desaster führen!

Das ist eine sehr wichtige Relativierung. Denn man kann den Impuls des Wutes und des Trotzes wunderbar als eine Art Zündkerze nutzen, um sich selber zu empowern, zu motivieren, die Sinne zu schärfen und innerlich zu wappnen. In der Ausführung jedoch, regiert natürlich nicht die Rasierklinge, sondern immer noch die Merkel’sche Raute! Das ist klar!

Bevor man sich also von eine*m Schwurbler-Freund, oder -Freundin trennt, muß das nüchterne Argument auf Basis einer menschlichen Empathie abgefragt werden. Und genau so bin ich auch im Rahmen meiner Gedanken zu oben genanntem Thema zu einem Resultat mit mir selbst gekommen:

„Wir leben hier in einer verfassungsrechtlich verankerten Demokratie und in einer Demokratie darf es meiner Meinung nach keinen umfassenden und einheitlichen Konsens in politischen Fragen geben. Mit so einigen Gesinnungsträgern und Spiessgesellen in diesem Land werde ich mich  bis an mein Lebensende nicht einigen!. Das steht fest! Ich glaube auch nicht an eine völkische, kulturelle, nationale, oder auch sonstwie geartete Einheit, in die sich eine ganze Bevölkerung begibt.

Es wird hoffentlich nie eine einheitliche Gesinnung geben und wir werden uns hoffentlich immer gründlich streiten. Denn der Sinn und Zweck einer Demokratie ist es nicht, eine einheitlich gesinnte Gesellschaft zu schaffen. So etwas ist eher der Wunsch von Menschen, die einer Diktatur zugeneigt sind, denn so eine Einheit muß im Gegenschluß bedeuten, dass nur eine Gesinnung akzeptiert wird und alle anderen in der Tonne landen. In einer Demokratie hingegen muß es so viele unterschiedliche Meinungen geben, wie auch nur irgend möglich.

Nur ein Konsens ist grundsätzlich unverzichtbar und auch essentiell wichtig. Es ist vielleicht sogar der einzige Konsens, dem wirklich jeder Mensch, oder zumindest eine überdimensionale Mehrheit in einer demokratischen Gesellschaftsordnung zustimmen muß: das ist die Treue zu einer demokratischen Verfassung und Grundordnung. Da müssen wir uns alle treffen, auch wenn wir uns spinnefeind sind! Denn nur die garantiert uns die verfassungsrechtlich Verankerte Menschenwürde und Freiheit.

Die demokratische Verfassung steht außer Diskussion. Insofern ist das ganze Geheule von einer „fehlenden Einheit im Volke“ einer subtil indoktrinierten, völkisch tendierten, romantischen, pseudohistorischen Vorstellung geschuldet. Auch die deutsche Einheit hat es nie gegeben und es wird sie auch hoffentlich nie geben. Die Sehnsucht nach ihr führte dieses Land und die ganze Welt schon 2 mal in die größte nationale und globale Katastrophe.

Also: immer schön streiten und dabei konstruktiv bleiben. Die völkische Einheit ist ein emotionaler Trigger, mit dem populistische Demagogen auf Bauernfang gehen. Es ist kein gesellschaftliches Ideal, das uns als Menschheit wirklich weiterbringt. So seh ich das. Weiss nicht, was Ihr dazu meint?

Während ich das alles schreibe, höre ich übrigens Count Basie in Montreux 1977. Auf Vinyl versteht sich. Welch Luxus!

Was ist schon wieder alles passiert?

Das ist passiert:

Alle sind daueraufgeregt. Das Abendland geht schon wieder unter. Ist ja auch kein Wunder: so oft wie das schon beschworen wurde!
Wirtschaft, Kultur, Existenz, Demokratie – alles im Arsch. Die Chinesen kommen. Unsere Kinder kriegen keine Bildung mehr und Angela Merkel trinkt ihr Blut im Keller des Pergamon Museums. Atilla Hildmann ist still geworden und der amerikanische Präsident wurde um die Wiederwahl betrogen. Dabei wollte er ja nur die Corporation aufheben. Ja: die amerikanische Verfassung ist nicht die der Vereinigten Staaten, sondern die einer Corporation, die Londoner Geschäftsleuten gehört. Von unserer Verfassung ganz zu schweigen, denn die ist auch nur eine Nachkriegskapitulationsvereinbarung und unsere persönliche Verfassung ist auch schon am Limit: Freundschaften entzweien sich. Die Gesellschaft ist gespalten wie noch nie. Deutsche Einheit? Keine Spur!
Die Arbeitslosigkeit steigt. Die Systemmedien sagen, das liege an der Jahreszeit. Alles Lüge! Friedrich Merz meint, alle beneiden ihn und wollen ihn deswegen zur Strafe hoch besteuern. Um das zu verhindern will er Kanzler werden. Ich kann ihn gut verstehen. Würde ich genauso machen.
Die Impfstofflieferung stockt! Was ist da los? Spahn hat’s verkackt. Von der Leyen ist „The Queen of Schadensbegrenzung“ – jetzt auf Europaniveau. Womit haben wir das verdient? Die FFP2-Masken sind zu teuer und die wenigen staatlich geförderten werden an Unbedürftige ausgeliefert. Söders Frau verdient sich daran dumm und dämlich und der Gates kommt seinem Ziel immer näher: Rekordprofite durch seine Impfstoffpatente und die Aussicht auf all die Infos, die er von uns abzapft, wenn der Chip mal in unseren Organismen sitzt.
Der eine Virologe wird geliebt und gehasst, der andere sitzt in Griechenland und meckert vor sich hin. Ein anderer hat sich vor Frust nach Thailand abgesetzt (mal schauen, ob er da mehr spass haben wird, als hier!).
Skifahren werden wir dieses Jahr wohl vergessen können. Mal sehen, wie es mit dem Familienurlaub im Sommer aussieht. Aber es gibt zumindest überall Klopapier, Fleisch, Kaffee, fossilbasierenden Treibstoff und Tote. Das sind aber nicht unbedingt mehr Tote als es sonst auch wären – im Gegensatz zu den Aussagen der Systemmedien! Ja, vielleicht ein paar mehr, aber irgendwann müssen wir Menschen uns ja mal wieder besinnen und auch den Tod in unserem Alltag akzeptieren, uns mit ihm auseinandersetzen, statt ihn immer nur zu verdrängen, oder? Ja, klar ist Tod kein richtig tolles Konzept. Keiner will sterben, aber leider sind wir Menschen sterblich. Nur weil Menschen sterben, können wir doch nicht unsere heilige Freiheit aufs Spiel setzen! Hallo – es geht um unsere „gottgegebene Freiheit“.
Wir brauchen sofort eine neue Verfassung! Gleich heute berufen wir eine verfassungsgebende Volksversammlung ein, führen einen Haka-Tanz für den Weltfrieden auf und schaffen erstmal die alte ab. Und dann sehen wir schon, was passiert. Schlimmer als jetzt kanns ja nicht mehr werden.

– Wir sind friedlich. Und das ist das wichtigste. Siehst du irgendweche Gewalttätigen?

– Von wegen- wir sind friedlicher!

– Nein, wir sind friedlicher!
Schau alles friedlich. Sogar die paar Nazis. Alle friedlich. Die sind so friedlich, dass man gleich Lust kriegt, sich mit ihnen zu unterhalten. Natürlich müssen wir uns mit denen unterhalten. Die sind auch ein Teil dieser Gesellschaft. Wenn man sie immer nur ignoriert, dann wirds nur schlimmer. Das deutsche Volk wird an den gesellschaftlichen Rand getrieben!
Dabei geht es uns nur um Frieden: Wir wollen endlich wieder Frieden mit Putin. Frieden mit Trump wäre auch schön gewesen, aber der Zug ist ja leider abgefahren. Bei Biden gilt es zu hoffen, dass er den Kriegskurs von Obama nicht wieder aufnimmt. Wenn man sich die Aussenpolitik unter Trump mal genauer besieht: Wieviele Kriege hat Trump angezettelt? Gar keine! Im Gegensatz zu Obama. Er hat Truppen abgezogen. Obama hat den Syrienkonflikt zu verantworten. Das will aber wiederum keiner wahrhaben.
Globale Konzerne verarschen uns. Sie zahlen keine Steuern und beherrschen die nationalen Budgets. Alles arbeitet nur für sie. Und was wird dagegen getan? Nichts. Und wir dürfen schuften jeden Tag. Die Kliniken werden privatisiert seit Jahren und jetzt reichen uns die Kapazitäten nicht mehr mitten in der Pandemie. Die Fachkräfte in der Bildung, im sozialen Bereich, in der Pflege, im Gesundheitswesen und wir – das Volk – wir zahlen die Rechnung!

Und das was alle nie wahrhaben wollten, wird jetzt ganz klar ersichtlich: Wie leben in einer Diktatur!

Und was kann man da jetzt dagegen tun?

Einfach mal googlen!

Zum Beispiel nach Menschen, die reelle Probleme haben:
https://wir-packens-an.info/grenzen-toeten-abschied-von-bosnien-2/https://www.mdr.de/nachrichten/osteuropa/politik/bosnien-lipa-lager-fluechtlinge-102.html

Wagner in Kufstein

Wir fahren über Kufstein nach Deutschland ein.
Nach ein paar Tagen in Venedig – 2 Wochen  in der Toskana, das Salz noch auf der Haut, die Augen brennen leicht.

Es ist Abend. Wir haben an der Tankstelle Gurken, Tomaten und Parmesan gegessen – ohne Salz – danach Österreich passiert.

Sonniges Wetter allenthalben. An den bisherigen Grenzen schaut die Polizei zwar recht streng und trägt kugelsichere Westen. Aber sonst hat man nicht den Eindruck von einer scharf gesicherten Grenze.

Aber in Kufstein wird alles anders. Der Himmel verdüstert sich. Es fängt an zu regnen.
Wir nähern uns im Schrittempo an die deutsche Grenzabsperrung.

Seit neuestem sieht es dort aus, wie am Filmset: Umgekehrte Reflektorschirme auf hohen Stativen streuen das intensive Licht der Leuchtstrahler, die in ihrem Zentrum angebracht sind.

Zwei Polizistinnen werden von ihnen angeschienen – in Kombi mit dem Unwetterhimmel und der Wolkenstimmung im Hintergrund, ein Traum an Lichtqualität. Die beiden Frauen tragen Ganzkörperuniformen, Maschinengewehre und lange, glatte blonde Haare… offen! Eine leichte Brise bringt diese grazil zum Flattern. Fast glaubt man, es wären Bühnenventilatoren aufgestellt.
Das Licht strahlt indirekt, elfengleich die Gesichter, martialisch die Körper, bis an die Zähne bewaffnet.

Ihre Blicke reichen walkürengleich heroisch in die Ferne. Sie strahlen Sorge und Zuversicht aus.
Eigentlich möchte Ich ihnen zuklatschen, so bewegend finde ich die Szene, aber dann denke ich mir: vergiss es. Das gibt nur unnötige Mißverständnisse.

Dann versinkt das Land um uns herum in tiefer Dunkelheit und der Regen setzt in all seiner Vehemenz ein.

Der Urlaub ist vorbei.
Wir sind in Deutschland.
Wir sind besorgt, jedoch zuversichtlich.

Leckerli: Demokratischer Widerstand

Liebe Folienkartoffel*innen!

Es muss etwas passieren. So geht’s nicht weiter! Heute habe ich diese Zeitung im Bioladen in Harlaching ausliegen gesehen und ich habe den Geist der Revolution gespürt!! Ich schwöre! Die verantwortliche Initiative nennt sich Kommunikationsstelle für den demokratschen Widerstand (welch wohlklingender Name?):

Sogar mit Propagandaansprachen auf mehreren Sprachen. Ganz oben rechts in der Ecke auf der Startseite steht der Hinweis: „Für unsere Türken auf Seite 2“. Ist doch toll gemacht, oder? Das spricht die Gesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt an. Da kann jetzt wirklich niemand mehr was sagen: von wegen rechtslastig oder rassistisch.

Könnt Ihr euch noch erinnern? Trekking auf Bali und wie Gastfreundlich die Menschen damals waren? Wir Deutschen haben das Recht darauf, uns wieder über die Gastfreundschaft anderer Völker zu freuen!

Das musste jetzt mal gesagt werden! Und deswegen müssen wir jetzt alle auf die Strasse zum protestieren. Und weil… global agierende Konzerne nicht lange fackeln und alle Vorbereitungen treffen, um uns den Chip einzupflanzen. Also: auf los Gates los!

Aber ob mit oder ohne Chip: Wir werden wieder Weltmeister! Das nur am Rande bemerkt!

Vor Jahren wurden wir zum „Personal“ der Unterklassenluxus-Wohlstandswelt einer Scheinrepublik degradiert. Nun haben wir unseren Zweitwagen schon lang verkaufen müssen und der Erstwagen ist leider ein VW gewesen. Der Pakistani von nebenan fährt aber Lancia! Schlimmer kann ein Rechtsstaat nicht versagen!

Deutschland ist am Arsch und das kann einem verständlicherweise schon den letzten Nerv rauben. An dieser Stelle nun ein passendes Zitat aus oben genanntem Medium:

„Unser größter Sieg wird das Zurückerlangen unserer liberalen Freiheitsrechte sein.
Und sollte die Regierung sie freiwillig zurückgeben, werden wir richtig gehandelt haben. Sollte die Regierung sich jedoch dauerhaft zu einem totalitären Regime wandeln, dann werden wir umso mehr gebraucht worden sein!“ (die Futurform des letzten Satzes hat sehr hohes Squirt-Potenzial finde ich!).

Monthy Phythons Flying Circus hat diesen Konflikt übrigens schon vor Jahren brilliant inszeniert:

Viele Kokosnussritter*innen treffen sich auch Woche für Woche in den großen Metropolen des Landes, um gegen die Coronamaßnahmen der Regierung zu protestieren. Während dieser Proteste wird besorgt und hochkompetent geschildert, was unseren demokratischen Grundrechten droht, wenn wir weiterhin dazu genötigt werden freiwillig Mäßigung zu üben. Die Judikative und Exekutive schränken unser Privatrecht ein und die Polizei schaut böse! Auf uns weiße privilegierte Bürger*innen! Als ob wir deren Feinde wären!

Dabei wirssen wir im Grunde doch alle ganz genau: die wollen das genauso wenig wie wir! Im Grunde ihres Herzens sind die Beamt*innen mit uns, aber sie werden von einem diktatorischen Regime dazu gezwungen. Jawohl! Schaut mal zum Beispiel nach Amerika: In Amerika sind die Demonstrierenden heilig. Da dürfen sie – vorausgesetzt natürlich sie haben die richtige Hautfarbe – schwerbewaffnet das Parlament in Michigan stürmen und den Abgeordneten mal zeigen, wie großkalibrige Waffen funktionieren.

Weiss gar nicht, worüber sich die Amerikaner*innen grade so aufregen? Das ist doch ein durch und durch demokratisches Land? Was für ein Tam Tam die machen, wegen Polizisten, die unter den schwersten Umständen verantwortungsbewusst ihren Job verrichten! Die sollten mal unsere Diktatur hier mitkriegen? Dann wüßten sie was ein unmenschliches Dasein bedeutet!

Haha! Letztens meinte tatsächlich ein Türke genau das selbe zu mir: „Ihr solltet mal in der Türkei leben, dann wüsstet ihr, was es heißt, sich nicht mehr auf seine Grundrechte verlassen zu können. Spinnt ihr denn? Ihr kriegt zumindest Grundsicherung! Uns schickt der Präsident eine Iban aufs Handy mit der Bitte um eine Spende für den Staat!“.

Der ist ja lustig, oder?! So weit kommt’s noch, dass die sich in ihrem demokratischen Anspruch mit uns messen können! Ich hab so getan, als hätt‘ ich ihn nicht verstanden. Aber lachen musst ich schon!

Wie gesagt: völlig aus dem Ruder gelaufen die Situation auf dieser Welt. Bin ja gespannt, wo das alles noch hinführt?

Bill Gates hat’s schon lange gewusst!

Ich kenne keinen Markt, der sich jemals selbst reguliert hätte. Das neoliberale Kapital investiert in Forschung und die Ausbldung von qualifiziertem Fachpersonal auf allen systemrelevanten Ebenen. Deren Job ist es unter anderem, alle Risiken durchzuspielen, die dem global dominierenden Wirtschaftssystem zwischen die Beine geraten könnten. Deswegen wundere ich mich über all diejenigen, die sich darüber wundern, dass Bill Gates bereits vor 5 Jahren die Gefahr der Pandemie angesprochen hatte. Die Gefahr der Pandemie ist im Bereich der Katastrophenszenarien gängiger Standard. Alleine in den großen Rückversicherungsgesellschaften sitzen Armadas von Wahrscheinlichkeitsspezialisten, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als solche Szenarien durchzurechnen.

Das weiss ich, weil ich als Student mal einen Job in der Postabteilung einer solchen Firma hatte. Somit kam ich beim täglichen Rundlauf durch alle Abteilungen und tatsächlich auch in alle Arbeitszimmer und ich hörte mir jeden Tag an, worüber sich diese Menschen unterhielten.

Da diese Firmen einen Haufen Geld umsetzen, können sie sich einiges leisten. Ich bin jeden Tag an original Andy Wahrhol Siebdruckserien vorbeigelaufen – in jedem Stockwerk eine andere. Mal Marilyn, mal Neuschwanstein und so. Das Mittagessen ging auf’s Haus und es wurde im „Casino“ gespeist. Das hiess: eine vegetarische und eine fleischhaltige Variante (vegan gab’s damals noch nicht) eines 3-Gänge-Menüs standen zur Auswahl. Der Koch hatte Sterne – wieviele weiss ich nicht.

Die Chefetage lebte eine grossherzig-offene Firmenpolitik vor, was mit sich brachte, dass man sich mit jedem und jeder MitarbeiterIn unterhalten konnte, egal, welchen Rang und Status man selber besass. Somit hatte ich Gelegenheit, mich in jungen Jahren als Zaungast der neoliberalen Gedankenwelt des Rückversicherungs-Establishments zuzuwenden. Risikoberechnung war das täglich Brot dieser Menschen und sie berechneten tagein-tagaus alles, was man sich nur vorstellen kann: Vulkanausbrüche, Erdbeben, Konzern- und Staatsbankrotte, Angriffe aus dem All, Meteoren, whatever…

Dass das aktuelle Pandemie-Szenario schon lange existierte, ist ja durch einschlägige Hollywoodklassiker belegt. Als Mensch neigt man dazu, sie trotzdem zu relativieren. Als Risikomanager einer Rückversicherung hat man diesen Luxus nicht.

Insofern kann ich natürlich all diejenigen gut verstehen, die hinter der ganzen Coronasache nun abertausend Verschwörungen wittern. Ich selber trau den Geheimdiensten und der Pharmaindustrie auch alles zu. Nur eines nicht: das sich alle jetzt zusammengetan haben, um uns einfachen BürgerInnen eine Pandemie vorzugaukeln. Die Arschlöcher dieser Welt mögen gewieft sein, aber sie sind immer noch Arschlöcher und verhalten sich nicht solidarisch, auch (oder erst recht) anderen Arschlöchern gegenüber nicht. Ja, manchmal schon, aber das kann sich dann sehr schnell wieder ändern. Deswegen glaube ich nicht daran, dass die globale Macht- und Wirtschaftselite bei der letzten Bilderberg-Konferenz ein globales Pandemie-Schauspiel einstudiert hat. Wobei ich nicht bezweifeln will, dass einige unter denen das nicht mal albern finden würden.

Ich will jetzt auch gar nicht über die Hintergründe der Covid-19 Pandemie spekulieren und schon gar keine Plattform für eine solche Diskussion öffnen. Was ich jedoch nur allzu gerne kundtun will, ist eine heimliche Schadenfreude, die mich überkommt, wenn ich daran denke, wie es für mich wäre, wenn ich ein Wildtier in einem Urwald, oder ein Baum, oder ein Tiefseebewohner etc. wäre. Natürlich hinkt der Vergleich, weil ich als typischer Vertreter der Spezies Mensch davon ausgehe, dass Tiere und andere Lebewesen so denken und agieren könnten, wie Menschen – und das in dem tiefsten Bewusstsein, dass dem natürlich nicht so ist.

Wir Menschen haben erstaunliche Fähigkeiten: wir können denken, eine Meinung generieren, diese von uns selbst abstrahieren, sie hinterfragen und auch relativieren, oder sogar revidieren, aber trotzdem sehen wir alles ausschliesslich aus unserer „aktuellen“ Perspektive. Das heisst, wir beziehen uns nicht nur extrem auf uns selbst, sondern sind auch noch zeitlich ziemlich eingeschränkt: wir haben meist eine „aktuelle“ Meinung. Morgen kann alles vergessen sein. Kurzum: wir machen uns gerne wichtig.

Dabei sind wir eigentlich überhaupt nicht „so“ wichtig. Ok, wir haben viel vollbracht und erstaunliches geleistet, aber das alles auch nur auf unserer eigenen Werteskala. Also sind wir faktisch gesehen aus Sicht des Universums nicht unbedingt wichtiger und nützlicher, als alles andere was dieses in seinen unendlichen Weiten beinhaltet. Für das Universum sind also unsere Werte in keinster Weise „Systemrelevant“.

Nur für uns Menschen ist das natürlich anders. Wir denken, wir sind mordswichtig für das Universum, weil wir so einzigartig sind. Ja sind wir ja auch, aber ein Baum, oder ein Haifisch ist auch einzigartig und die führen sich nicht so krass auf, wie wir. Ok ein Haifisch kann auch schon mal übertreiben, aber nach einem blutigen Biss ist die Sache im wahrsten Sinne gegessen. Da wird nicht mehr lange rumtheoretisiert und schultergeklopft. Für einen Haifisch ist das, was er da macht keine besondere Leistung. Das ist halt sein Leben. Aus basta!

Das heisst: wir haben eigentlich niemanden, der uns mindestens auf gleicher Ebene Kontra bieten könnte. Deswegen wünschen wir uns ja nichts sehnlicher, als anderen Lebensformen zu begegnen, Orks, E.T., Aliens, Marsianer, Chew Baka, Vulkanier, etc. Denn ohne universelle Herausforderung wird uns schnell langweilig. Eigentlich tritt das, was wir uns herbeisehnen auch oft ein. Aber der Wunsch nach Aliens hat sich noch nicht – zumindest nicht eindeutig genug – erfüllt. Einer anderen Phantasie, die wir ebenfalls seit Urzeiten hegen, sind wir hingegen schon dicht auf den Spuren: der ultimativen Katastrophe. Und warum das ganze? Weil uns einfach langweilig ist! Ja, is so! Wir sind die geilsten Gestalten, die uns bekannt sind, sitzen auf dem geilsten Planeten des Universums und wir sind so sehr mit uns selber beschäftigt, dass uns langweilig ist. Deswegen sind wir ständig motzig drauf und würden am liebsten einen Laserkrieg gegen Feinde aus dem All führen.

Das ist wohl auch der Grund, warum wir so unzufrieden mit der aktuellen Pandemie sind: wir Menschen brauchen es hart! So eine schleichende Pandemie, deren Auswirkungen nur durch Zahlenspekulationen zu erahnen ist, ist wie inexistent für uns. Sie ist weder Fleisch, noch Fisch. Eine Pandemie muss uns sofort ordentlich den Arsch aufreissen, damit wir sie als solche auch akzeptieren.

Und das, was in Italien, Spanien passiert? Reicht das nicht?

Nein! Wir wollen unbedingt, dass im speziellen „uns“ selber der Arsch aufgerissen wird. Wir müssen das spüren, damit wir danach bestürzt sagen können: „Das hätte sich doch nun wirklich niemand denken können“. Natürlich wollen wir das nicht vordergründig und bewusst! Aber wenn wir nicht überrollt werden, nehmen wir den ganzen Mist nicht wirklich ernst. Jetzt mal ehrlich! Also natürlich halten wir uns an die Ausgangsbeschränkungen, aber keiner weiss wirklich was Konkretes. Es herrscht eine grosse Unsicherheit vor und das führt zu Skepsis, Gemaule und Gemotze.

Unsere freiheitlichen Rechte! Unsere zivilen Errungenschaften! Unsere Meinungsfreiheit! Unsere individuellen Bedürfnisse! Das alles ist nun bedroht. Das waren wir bisher gewohnt. Dafür haben wir hart gearbeitet. Natürlich werden wir jetzt ungehalten und machen uns Sorgen!

Und tatsächlich wird die Angst und die Gefahr gerade von diversen Despoten genutzt, um Notstandserlasse durchzusetzen (da ich nicht auf Promodiss stehe, nenne ich deren Namen hier nicht – weiss eh jeder, wer gemeint ist). Klar stellt das auch eine Gefahr dar! Wie gesagt: ich traue dem System Mensch alles zu – also nicht dem Menschen an sich, sondern dem „System Mensch“ – auch, dass es künstlich Notstände schafft, um damit Notregelungen zu legitimieren, in Kauf nehmend, dass es seine eigene „menschliche“ Existenz damit aufs Spiel setzt. Mitleweile liegt der britische Premier selber auf der Intensivstation, als Opfer seiner eigenen Ignoranz. Wir wünschen ihm trotzdem gute Besserung. Er ist schliesslich auch ein Mensch. Aber ihr versteht, worauf ich hinaus will.

Aus gewisser Sicht, finde ich die Pandemie und den Einbruch der Wirtschaft deswegen gut. Jetzt ist mal Schicht im Schacht! Ja wir leiden, wir erkranken tödlich und wir sterben, wir sind hilflos…aber das ist tagtägliche Realität für mehr als die Hälfte der Menschheit. Und das  schon seit Ewigkeiten. Das sind doch auch alles Menschen, also VertreterInnen unserer Spezies? Jetzt kann es alle treffen. Auch die Queen, oder Bill Gates!

Die Massen an Hungertoten jedes Jahr. Tausende Geflüchtete, die im Mittelmeer ersaufen, oder von korrupten Schleusern, Mafiosis, Grenzposten etc. bedroht, genötigt, erpresst und wenn es sein muss abgeschlachtet werden. Es waren doch Menschen, die zu 70igst in einem Kühlwagen an der deutsch-österreichischen Grenze jämmerlich erstickten? Es sind doch auch Menschen, die in einem für 3000 Menschen zugelassenen Flüchtlingscamp auf Lesbos zu 20.000’st voller Entsetzen den unvermeidlichen Corona-Einfall erwarten, ohne ausreichende medizinische, hygienische, nahrungstechnische und sanitäre Versorgung.

Das sind doch auch Menschen? Oder etwa nicht? Also dann müssten wir ja seit Ewigkeiten ständig empört sein? Nein! Wir sind erst dann empört und entsetzt, wenn das Dach von Notredame brennt, um innerhalb von Tagen Spenden in dreistelliger Millionenhöhe zu sammeln und die Sache nach 2 Wochen wieder komplett zu vergessen. Deswegen haben wir es anscheinend auch nicht anders verdient. Vielleicht müssen wir jetzt mal unfrei werden, damit wir endlich begreifen, dass alle Freiheit nichts nützt, wenn sie nur ein Privileg ist. Privilegien sind nicht nur auf besondere Menschengruppen begrenzt, sondern auch zeitlich – wie uns jetzt wieder schmerzhaft klar wird.

Wer das nicht kapiert, der muss halt in Karantäne. So schaut’s aus! Für diejenigen, die in der freien Marktwirtschaft ihre steuerfreien Kapitalgewinne erzielen: Ihr seid Loser! Ihr könnt jetzt, wo ihr die Zeit dazu hättet nicht mal wie Onkel Dagobert in Scheinen und Münzen schwimmen, weil Bargeld auch Viren übertragen kann und deswegen auch bald abgeschafft wird. So existiert euer Vermögen im digitalen Raum. Ihr könnt euch zwar vieles kaufen, aber momentan auch nicht viel damit anfangen. Nix könnt ihr machen, genauso wie wir. Das ist Gerechtigkeit!

Deswegen wünsche ich euch allen aber trotzdem Gesundheit, Durchhaltevermögen, wirtschaftliche Beruhigung, und den Übergang in die nächste humane Bewusstseinsebene. Heult nicht um euer Vermögen. Seid froh, dass es weg ist. Es bringt eh nix. Unterschreibt stattdessen lieber folgende Petition für Grundeinkommen. Die liegt gerade auf dem Tisch des Bundestags:

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2020/_03/_14/Petition_108191.nc.html

Ich habe keine Angst, ich bin wütend!

Durchgeknallte Killerkommandos mit Verbindungen zu Verfassungsschutz, Polizei, KSK und Bundeswehr machen wieder Jagd auf „Meinesgleichen“! Die rassistischen Amokläufe finden gerade in einer solch dichten Abfolge statt, dass einem schwindlig wird. Der ehemalige Verfassungsschutzpräsident dieses Staates, dessen Angehöriger ich bin, fordert von der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, dass sie “mit ihren Stimmen einen MP der SED/Linke auf jeden Fall verhindern“ möge, was im Gegenschluß bedeutet, sie mögen doch bitte ihre Stimme dem Kandidaten der AFD geben. Flüchtlinge werden an der EU-Außengrenze von griechischen Grenzposten ermordet, nachdem sie von der türkischen Regierung dort als Kanonenfutter hingetrieben wurden. Rechtsradikale deutsche PolitikerInnen fordern schon seit längerem den Einsatz von scharfer Munition bei Grenzübertretungen durch Geflüchtete. Die griechische Grenzpolizei setzt das jetzt um und wird von der EU-Kommisionspräsidentin dafür gelobt mit den Worten: “Wir danken der griechischen Regierung, die den Schutzschild für die EU darstellt. Wovor wollt ihr euch schützen? Und wer schützt bitte den Rest der Welt vor euch und vor euren Waffen?

Dafür kriegen die zuvor als undiszipliniert und verschwenderisch gescholtenen und in den finanziellen Ruin getriebenen Griechen nun doch ein finanzielles Hilfspaket, aber nicht für die Betreuung der Geflüchteten, sondern für ihre Grenzpatroullien. Derweil terrorisieren griechische rechtsradikale Identitäre die hilflosen Menschen, die eh nichts haben und um ihr nacktes Überleben bangen, attackieren JournalistInnen und internationale Helfer und Helferinnen. Deutsche Identitäre bilden Aktionstrupps und machen sich auf die Reise, um ihren griechischen Gesinnungsamöben beizustehen. Die türkische Regierung gibt den Duktus vor, Europa springt hysterisch im Kreis und bläht die Flüchtlingskrise zur Existenzproblematik auf, getrieben von den faschistischen Lagern, die sie politisch in die Enge treiben.

…die tragischerweise auch noch dazu in der Lage sind, einen ganzen Kontinent – der sich wie kein anderer als Epizentrum der demokratischen Gesinnung begreift – in die Enge zu treiben. Warum? Weil die Europäer sich anscheinend heimlich doch ein Sicherheitsrelais für ihre Existenzängste erhalten haben: nämlich den Rassismus. Ja, es ist sehr traurig, aber das großmäulige Europa zerbricht in eitler Selbstbeweihräucherung an seinen eigenen Idealen, die es wohl schon immer zu weit unten im Regal eingeordnet hatte. Gaaaaaaanz weit unten. Ist das etwa das Europa, das zwei Weltkriege mit Millionen Toten hinter sich gebracht hat und seit Jahrzehnten dem Rest der Welt Aufarbeitungs-Lektionen erteilt?

Die Faschisten marschieren wieder. Besonders dreist tun sie das aber in Deutschland. Und an dieser Stelle hole ich ganz ungeniert wieder meine altbewährte Nazikeule raus, auch wenn so mancher meiner deutsch-deutschen StaatsgenossInnen jetzt wieder die Augen verdrehen mag: Wenn sich wer angesprochen fühlt, um so besser! Dabei ist es mir scheißegal, welchem politischen Lager er oder sie angehört. Ich war lange naiv genug, den Deutschen die faschistische Kontinuität in ihrem Staatsgebilde und in der Zivilgesellschaft wieder und wieder klar machen zu wollen. Der Knackpunk liegt dabei vor allem an dem mangelnden Wissen, um die Nazistrukturen in den staatlichen Institutionen. Die Geschichte der Nachkriegszeit ist für den permanenten Rechtsdrang der letzten Jahrzehnte in der Gesellschaft entscheidender, als die des 3. Reiches selber.

Die RassistInnen und FaschistInnen sitzen in der Politik, Jusitz, im Verfassungsschutz, im BND, Polizeiapparat, Bundeswehr, in Sondereinsatztrupps, in Verlagen, Think Tanks etc. etc. etc.. Auch bin ich der Meinung, dass es sie in allen politischen Parteien gibt. Wir müssen uns immer noch und gerade jetzt mit diesem Thema auseinandersetzen und um unsere gemeinsamen menschlichen Werte kämpfen. Es wird nie eine Zeit geben, in der man sich gemütlich nach hinten lehnen kann und sagen kann: “Wir haben unsere faschistische Vergangenheit komplett aufgearbeitet. Diese Gefahr ist überwunden”. Und es gab diese Zeit auch noch nie. Wer das nicht akzeptiert, verpennt das entscheidende Momentum und das führt uns wieder zu der fundierten Weisheit: “Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf!”

Nein ich habe keine Angst! Ich bin wütend! Insbesondere ob der anmassenden Haltung mit der rechtsradikale Wahnsinnige in diesem Land meinen, hier die Agenda bestimmen zu können. Noch mehr bin ich jedoch sauer auf diejenigen, die dazu einfach nur schweigen, nichts tun und nichts sagen! Diejenigen, die sich berieseln lassen von der Angst, die die PopulistInnen geschickt erzeugen und sich einmümmeln in das letzte bisschen wohlige Identität, die übriggeblieben ist vom Wirtschaftswunderwohlstand und der Demokratieverheißung der Nachkriegszeit. Sie haben sich über Jahrzehnte so wohl und sicher gefühlt in ihrem Selbstbild des/r selbstgerechten Europäers/in, dass sie tatsächlich meinten, sie wären immun gegen alles Schlechte im Menschen. Besonders in Deutschland hielt der Glaube lange an, mit dem Marschallplan von der Seuche der Nazis “freigekauft” worden zu sein. Aber nun merken auch die hartnäckigsten unter ihnen bewußt oder unbewußt, dass dies nie der Fall war, dass der deutsche Nationalsozialismus immer noch tief verankert ist in dieser Gesellschaft.

Nun ist die Frage: wie reagiert die sogenannte “Mitte der Gesellschaft”? Mit dieser Frage steht und fällt auch das Schicksal der AFD: Wird die Mitte sich beherzt auf die Seite der Verfassung und der Demokratie stellen, so wie Lübcke damals in Kassel, oder wird sie sich wohlfeil und hilflos in ihre Angst zurückziehen, den rechten PopulistInnen Raum geben und sich ihre Argumente schönreden und nachblöken aus reiner Trägheit, Verantwortung zu übernehmen? Verantwortung für sich, die menschlichen Grundwerte und für die eigene Würde!

Genau die, die bisher mit lauter Stimme und besserwisserischer Miene mir von der Aufarbeitung der deutschen Nazivergangenheit und der deutschen Verfassung daherdoziert haben. Genau die, von denen man jetzt auf einmal gar nichts mehr hört. GENAU DIE! Genau dieselben, die jetzt ganz betreten und gesenkten Hauptes meinen: “Das hätte man sich doch nie denken können!” und damit das Thema mit der selben Selbstgefälligkeit vom Tisch fegen.

Wer mir jetzt mit der Leier kommt, ich solle nicht so übertreiben, den oder die will ich nur daran erinnern: Faschos nehmen tagtäglich unschuldigen Menschen ihr Leben! Sie morden ohne Gewissen, ohne Skrupel und sie scheuen sich auch nicht, das Kind beim Namen zu nennen: Sie hassen “die Anderen”. Aber eigentlich hassen sie Menschen. Sie haben einen tiefen Drang danach, zu hassen. Woher dieser Drang kommt, kann ich nur in Anstätzen erahnen. Ich tippe mal darauf, dass er aus einer tiefen Autoaggression entsteht, die Menschenmassen ergreift, die das Vertrauen in ein übergreifendes funktionales Staatssystem verloren haben. Wenn Staatsgerüste zum Steigbügelhalter der neoliberalen globalen Konzerne geworden sind, die ihnen dazu verhelfen, die großen Kapitalströme dieser Welt ungeniert in ihre Kontrolle zu bekommen und dabei die Steuerlast und die wirtschaftlichen Defizite geschickt auf die Bevölkerung abzuwälzen. Genau das ist die beste Grundvoraussetzung für das Erstarken der Rechten, deren Job es ist, geduldig in der Ecke zu warten, um im geeigneten Moment die Existenzängste der Massen mit populistischen Mitteln in leicht beherrschbare völkisch-nationale und rassistische Kanäle zu leiten.

Das Schlimme am Faschismus ist: er ist keine Ideologie. Er kann sich aber in jeder Ideologie einnisten. Also glaubt ja nicht, ihr seid davor gefeit, nur weil ihr Linke, Sozis, aus der Arbeiterklasse seid, von Holocaustopfern abstammt, oder einer verfolgten Religion, oder Gesinnung angehört. Er kann überall auftauchen, auch in dir, in mir! Hass ist der Gegenpol zu Liebe und genauso wie diese kann er überall auftauchen. Er wächst, wenn man ihn pflegt und verkümmert, wenn man sich von ihm abwendet.

Ich habe keine Angst! Vor Niemandem! Ich bin mir nur der Bedrohung bewusst. Genau deswegen werde ich dem deutschen Innenminister die Aussage nie verzeihen, die Migration wäre die Muter allen Übels. Falls er sich als halbwegs gebildeten Menschen begreift, dann müßte er – der sich nicht nur Innen-, sondern auch Heimatminister schimpft – demütigst einsehen, dass die Migration  MITNICHTEN die Mutter allen Übels, sondern die Mutter jeglicher Kultur und Zivilisation ist und auch schon immer war! Da lohnt ein Blick ins Geschichtsbuch! Ohne Migration hätte es die Rainessance nie gegeben und die Grundlage seiner Partei – das Christentum – wäre auch nie in Europa angekommen, wenn die 12 Apostel nicht in alle Windrichtungen geeilt wären um „Gottes Wort zu verbreiten“ – sozusagen als „Illegale und nicht gern gesehene“ wandernde Missionare. Das Wort Ostern kommt von Osten und so manches andere, was in der Grundsubstanz einer “christlich-westlichen Welt” nicht fehlen darf auch. Auf die alte Leier mit dem Weihnachtsbaum und dem Mithraskult verzichte ich jetzt großzügig, um dem/r geneigten Leser/in nicht die Geduld zu rauben.

Ich hatte damals – das war 2018 – bei einer Ansprache darauf erwidert, dass ich diese Aussage nicht nur als ein Zeichen von historischem Unverständnis, abgrundtiefer Hohlköpfigkeit und als eine Beleidigung für mich und Meinesgleichen erachte, sondern auch als eine “Bedrohung”. Jetzt wird mir wieder einmal auf tragische Art bewußt, wie Recht ich hatte!

Wenn ich so rede, werde ich oft von verwunderten FreundInnen angesprochen, ob die Angst schon so sehr in meinen Alltag einzug gehalten hätte? Ich antworte darauf aber: “Nein, ich habe keine Angst! Schon gar nicht vor Leuten, die sich in der direkten Nachfolge einer Verlierergesinnung sehen, die in der Geschichte schon für so viel Elend verantwortlich war, 2 Weltkriege provoziert und beide auch noch armselig verloren hat! Faschismus ist die Gesinnung von Verlierern!

FaschistInnen und NationalistInnen sind willfähriges Verfügungsmaterial für den neoliberalen Haifischkapitalismus und mehr nicht. Sie sind weder besonders gewieft, noch argumentieren sie geschickt. Wenn es nun so weit kommen konnte, dann deswegen, weil man sie gewähren lässt. Das war damals so und so ist es auch heute noch. Dessen müssen wir uns immer gewahr sein!

Die Politik und die denkende Elite hat nun endlich erkannt, woher die Gefahr kommt. NÄMLCH VON RECHTS! Auch Herr Jürgen Habermas hat sich nun klar und eindeutig dazu geäußert. Dafür gebührt ihm unser aller Dank. Aber die Tatsache, dass sogar er die migrantischstämmigen Opfer der letzten Anschläge nicht mit einem Wort nennt, zeigt die Visions- und Empathielosigkeit, in der die deutsche Gesellschaft steckt.

Meine lieben deutsch-deutschen MitbürgerInnen: Ihr werdet es nie vermögen, diese Angelegenheit mit „euren Nazis“ im Alleingang zu regeln. Auch so gewaltige Hirne wie Habermas werden mit großen Worten nicht weiter kommen! Es wird überhaupt nichts helfen. Eure weiß-weißen Antirassismusaktionen und großen Benefizkonzerte werden nichts aber gar nichts bringen.

Das einzige, was hilft ist folgendes: Ihr müsst erkennen, dass wir nur dann mehr sind, als die, wenn ihr uns migrantische Mitmenschen als ein gesellschaftliches Potential erkennt und auch zu Worte kommen lasst, wenn wir eingeladen werden, sichtbar und hörbar werden bei all diesen Veranstaltungen! Auch, wenn euch das Deutsch von einigen von uns nicht gefallen mag. Wir sind nicht auf euren guten Willen und eure Toleranz angewiesen, sondern wir alle sind zusammen auf unser aller uneingeschränkte Kraft angewiesen. Auch ihr! Ihr seid nicht alleine mit eurer historischen Verantwortung und alleine schafft ihr das auch nicht. Wir sind genau so Deutsche, wie Ihr auch und wir haben kraftvolle Stimmen! Lasst uns gemeinsam aufstehen, organisieren, sprechen, singen und uns äußern. Hört uns zu! Es lohnt sich. Ich sage das jetzt schon zum zigtausendsten mal! Bisher habe ich nur zustimmendes Nicken und Schulterklopfen dafür erhalten. Diesmal erwarten wir mehr. Die Zeit drängt! Gedenkt der Opfer der Anschläge. Nennt sie beim Namen! Macht sie sichtbar! Das sind auch eure Opfer. Das sind keine Fremden. Laßt sie uns nicht vergessen!!!!

Hier kann man für ihre Angehörigen spenden: Die Amadeo-Antonio-Stiftung sammelt Spenden für die Opfer von Hanau.

In diesem Sinne: bitte geht wählen und wählt was Gescheites! Das ist durchaus möglich. Wir leben immer noch in einem demokratischen Land, das einem als StaatsbürgerIn genug Möglichkeiten bietet, seinen politischen Willen zu manifestieren. Man muß es nur wollen.

Die Drogenvergangenheit der Briten in a Nutshell

Ist das nicht erstaunlich? Seit Jahren gilt die Globalisierung als das Modell der Zukunft und was kommt nun zum Vorschein? Nationalistischer Protektionismus und Populismus. Zumindest in der weißen Hemisphäre der Menschenwelt.

Sogar die Briten, die über Jahrhunderte einen großen Teil der Welt beherrschten, ziehen sich zurück in ihre Nußschale. Sie suchen Schutz im Engen, Vertrauten, Gewohnten.

Dabei müßten sie am besten wissen, dass das nichts hilft. Den Chinesen hat es damals im 19. Jhd. auch nicht geholfen, sich in ihre Wirtschaftsblase zurück zu ziehen. Damals kontrollierten sie ihren eigenen Handel und waren seit je her wirtschaftlich autochton. Ihr Untergang begann mit Tee, denn der war und ist in England schon immer sehr beliebt gewesen. Und da die Chinesen den Teemarkt kontrollierten, mußten die Briten diesen von ihnen kaufen, und zwar in rauen Mengen. Das ging richtig ins Geld.

Vor allem mißfiel es den Engländern, sich permanent mit der Käuferrolle begnügen zu müssen. Wenn Handel, dann mußte das schon in beide Richtungen gehen. Aber die Chinesen hatten kein Interesse an den Produkten der degenerierten Weißen.

Also bedrängten diese die chinesischen Kaiser lange Zeit mit der Forderung nach bilateralen Handelsbeziehungen. Diese lehnten aber konsequent ab. Eigentlich mit Recht. Warum sollten sie ihre Märkte dem Ausland öffnen, wenn sie doch ganz gut klar kamen mit dem eigenen Binnenangebot in ihrem riesigen Reich?

Diese introvertierte Sturheit trieb vor allem das britsche Großkapital schier in den Wahnsinn. Es floßen nämlich Unsummen des britischen Goldes nach China, aber es gab keinen Gegenfluß. So konnte es auf Dauer nicht lange weitergehen. Es mußte etwas geschehen! Sie mußten irgendeinen Weg finden, den Chinesen ihr kolonialistisches Handelsportfolio unterzujubeln.

Irgendwann Anfang des 19. Jhds war endlich die Lösung gefunden: auch Chinesen konnte man in Abhängigkeit bringen. Sie standen nämlich unwahrscheinlich auf Opium und darauf hatten die Briten fast unbegrenzt Zugriff durch ihre imperial-kolonialen Positionen, vor allem in Indien.

Also ging es los mit dem illegalen Opiumschmuggel nach China, in großem Format organisiert durch Drogenbarone, die mit der britischen Handelsflotte kooperierten und gesichert durch britisches Militär. Hauptstützpunkt war der Schmugglerhafen Hongkong.

So sehr sich die chinesischen Kaiser und die kaiserliche Administration durch Sanktionen, Verbote und schwere Strafen dagegen zu wehren versuchten, es half alles nichts: ihre Untertanen wollten den Stoff und die Engländer überschwemmten den Markt.

So kam, was kommen mußte: die Chinesen griffen im Spätsommer 1839 britische Handelsschiffe an, konfiszierten das Opium und zerstörten es. Drakonische Strafen bis hin zur Todesstrafe trafen Konsumenten, kleine und große Händler, auch Europäer waren darunter. Daraufhin lief es damals fast genau so, wie es heute auch noch üblich ist: ausgerechnet die miesesten Ganoven spielten sich als die Verfechter des freien Handels auf und riefen ihr britisches Königreich um Hilfe an, welches Ihnen diese narürlich willfährig gewährte: Der daraufhin entbrannte sogenannte 1. Opiumkrieg ging bis zum 29. August 1842 und endete in der Okupation der wichtigsten Handelsniederlassungen an der chinesischen Küste, der Auflösung der chinesischen Außenhandelsmonopols und der Öffnung des chinesischen Marktes für die Güter der Briten und anderer europäischer Staaten. Noch dazu mussten die Chinesen den englischen Drogendealern das gesamte zerstörte Opiumgut ersetzen.

Der Konflikt gärte noch etwas nach und es kam zum 2. Opiumkrieg von 1856 bis 1860, im Zuge dessen die verbündeten Truppen der Franzosen und Engländer – durch Beihilfe von geförderten Rebellentruppen – die chinesische Souveränität völlig untergruben und auch in Peking einzogen.

Als Nebeneffekt wurde die Wirtschaftsmetropole Hongkong geboren. Dort etablierte das britische Großkapital eine der dreckigsten Bankunternehmen der Welt, um ihre Drogengewinne abzusichern: nämlich die HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation), die seit dem bis in die Moderne als „die“ Schwarzgeldwaschanlage für Drogenkartelle aus der ganzen Welt fungierte.

1911 brach dann das chinesische Kaiserreich zusammen und die imperialistischen Gauner tobten sich aus bis dann der große Mao Tse Tung anrückte. Der Rest ist bekannt.

Dies ist eine sehr interessante Episode der britischen Imperialgeschichte, finde ich. Angesichts dieser gewinnt der feige Rückzug aus der EU und die große Unterstützung, die diese Politik durch das Wahlergebnis vom 12.12.2019 durch die britische Bevölkerung erfahren hat, noch mehr an Gewicht.

Ich wünsche diesen Schweinepriestern die chinesischen Heuschrecken an den Hals, auf das sich die Geschichte rächen möge! Und dann bin ich auch noch so frech und wage ein dystopisches Science Fiction Szenario: die chinesischen neoliberalen Kommunisten werden dann von europäischen postkapitalistischen Rebellen in die Flucht geschlagen. Die Tories gehen in der Revolution unter. Das britische Großkapital flüchtet nach Russland, das ihnen eine steuerbegünstigte Freihandelszone am Don bietet.

Material zum anlesen und Überblick verschaffen:
https://www.welt.de/geschichte/article172647940/Erster-Opiumkrieg-Als-England-weltgroesster-Drogendealer-wurde.html
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/geschichte/geschichte-opium-fuers-volk/4171512.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Opiumkrieg
Ausführliche Dokumentationen zu HSBC:
https://www.youtube.com/watch?v=a-uHKWu2nDw
https://www.youtube.com/watch?v=sTVPicgC5yU

Zum Gepöbel in Zwickau

Einige von euch werden den Rummel um die Gedenkstätte an die NSU-Opfer in Zwickau mitgekriegt haben. Im Grunde eine gute Sache, hat diese Angelegenheit jedoch erstaunlicherweise sowohl die Rechten, als auch die Linken, aber vor allem die Angehörigen der NSU-Opfer empört. Viele haben es nur am Rande mitgekriegt und wissen über den Ablauf der Ereignisse nicht genau bescheid!

Ich will dieses Vorkommnis hier auf meine Art analysieren, weil es meiner Meinung nach eine sehr klare Momentaufnahme der gesellschaftlichen Brüche in Deutschland wiedergibt.

Was ist passiert?

In Zwickau, wo das Kerntrio des NSU zuletzt im Untergrund lebte, wurde von einer Bürgerinitiative am 8. September 2019 zum Gedenken an Enver Şimşek – dem ersten Opfer der NSU-Mordserie – auf der Ziegelwiese im nördlichen Teil des Schwanenteichparks eine Deutsche Eiche gepflanzt. Nur wenige Wochen später wurde der Baum von Unbekannten abgesägt. Eine Woche später wurde auch eine Bank mit einer Inschrift zerstört, die zum Gedenken an Şimşek aufgestellt worden war.

Dies sorgte berechtigterweise für allgemeine Empörung. Nun hat sich – wohl ausgelöst durch den schlimmen Anschlag von Halle am 10. Oktober – eine Schüler*inneninitiative der geschändeten Gedenkstätte in Zwickau angenommen. Ein paar Tage nach besagtem Anschlag wird eine große Gedenkveranstaltung abgehalten und die Wiedereinrichtung des Gedenkstätte – diesmal bestehend aus 10 Bäumen (für alle NSU Opfer) – beschlossen. Sogar die Bundeskanzlerin ist zur Einweihungsfeier eingeladen! Ein großartiges Zeichen von Bewußtsein, Haltung und Zivilcourage – noch dazu dargebracht von Schüler*innen in Zwickau! Wundervoll.

Das Problem ist nur, dass weder die Schüler*innen, noch die Lehrer, noch irgendjemand in der Stadtverwaltung und der Politik sich anscheinend auch nur Ansatzweise vorstellen konnte, dass eine Gruppe bei diesem wichtigen Ereignis im Grunde nie und nimmer fehlen darf: Die Angehörigen der Opfer und all die migrantischen Bürgerinitiativen, die seit Jahren sich um die Aufklärung und Aufarbeitung des NSU Komplexes bemühen. Vor lauter schnell schnell, hat man diese Menschen vergessen. Unglaublich!

Nun kam es doch tatsächlich am 4. November zur Einweihung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel in Begleitung von Schülervertreter*innen, dem Sächsischen Ministerpräsidenten und der Oberbürgermeisterin von Zwickau. Eine Handvoll repräsentativer Menschen, die dort ein Zeichen setzen wollten.

Die Gedenkstätte war wohl weiträumig abgeriegelt worden, denn es hatte sich schon eine Gegendemonstration von „wütenden Bürger*innen“ formiert, die mit „Merkel muß weg“ Rufen die Veranstaltung stören wollten. Sie werfen der Bundesregierung eine Wahrnehmungsverschiebung vor, denn für sie ist diese Gedenkstätte völlig unwichtig. Sie bedauern, dass die Regierenden in diesem Lande ihre Steuergelder sinnvoller ausgeben sollten, indem sie sich gefälligst um die wahren „Deutschen“ im Lande kümmern.

Deutschlandfunk Kultur reagiert am Tag darauf mit einer Sendug, die das Gepöbel der Rechten und die Verrohung der Gesellschaft  verurteilt!

Wir haben hier eine übliche Situation: Deutsch-deutsche Demokrat*innen zeigen Zivilcourage und Gedenken der Opfer von rechter Gewalt, die wiederum ebenfalls von Vertreter*innen der Mehrheitsgesellschaft verübt wurde. Die Polizei besteht vorwiegend aus deutsch-deutschen Beamt*innen und es protestieren deutsche Reche, die dieses Gedenken als Affront gegen sich sehen. Die Demokrat*innen und die seriösen Medien im Lande verurteilen das Gepöbel gegen die Kanzlerin.

Fazit: die Kartoffeln sind wieder mal mit sich selbst beschäftigt und auch fest davon überzeugt, dass sie alles richtig begreifen und das schon lösen werden. Zu Gunsten wessen auch immer: Entweder setzen sich die einen durch und lassen sich als Helden der Demokratie feiern, oder eben die anderen und machen dann im Auftrag des Staates ungeniert Jagd auf alle „Anderen“ – so wie das schon einmal auf unmenschliche Weise in diesem Land passiert ist. In beiden Fällen interessiert die Meinung der „Restgesellschaft“ nicht. Die müssen sich zurücklehnen und seufzend warten bis die Herrenrasse die Sache geklärt hat.

Eine Gedenkstätte für die Opfer des NSU in Zwickau! Wie wichtig und wertvoll dieses Zeichen jedoch tatsächlich wäre!

Ich sage „wäre“, denn sowohl die Tatsache, dass die Angehörigen der Opfer weder eingeladen, noch benachrichtigt wurden, als auch der Fakt, dass mehrere Namen der Opfer falsch geschrieben wurden, zeugt leider von einer halbherzigen Intention des Ganzen.

Da ich zunächst dachte, dass diese Veranstaltung von der Bundesregierung initiiert war, wurde ich sofort mißtrauisch: Ich dachte der Grund für den Faux Pas wird die Sorge davor gewesen sein, das Rechte Spektrum (mit Sicherheit auch unter den eigenen Wählern) verärgern zu können. vor allem aber war ich überzeugt, dass diese Entscheidung in der Sorge begründet lag, dass man bei einer Zusammenkunft mit den Angehörigen mit Konfrontationen und Forderungen um Tansparenz und Aufklärung im und um den NSU-Komplex zu rechnen hätte. Mitlerweile glaube ich aber, dass man die Angehörigen einfach vergessen hat, genauso, wie Frank Walter Steinmeier in Halle vergessen hat, dem Dönerimbiss, in dem ja bekanntlich 2 Menschen vom Attentäter hingerichtet wurden, seine Aufwartung zu machen. Ich befürchte tatsächlich, dass diese Menschen vergessen wurden und ständig vergessen werden. Ich vermute darüber hinaus, das das deswegen so ist, weil die Opfer mit Migrationshintergrund nur als symbolische Aufsteller fungieren, sozusagen als Markierungen, an denen man in ständiger Wiederkäuer-Manier sein vom Holocaust geplagtes Gewissen abarbeitet.

Heftige Reaktionen von Rechts hat man so oder so zu erwarten. Damit muss man rechnen! Sich darüber zu wundern, ist Heuchelei! Das ist die Realität in Deutschland! Und der muss man sich endlich entgegenstellen. Nichts hätte sich dazu besser geeignet, als ein Schulterschluss mit den Angehörigen, aber denkt man nicht mal.

Jetzt ist wieder einmal das Schlimmste eingetreten: keine klare Haltung gegen Rechts, keine klare Benennung der Täter und ihrer organisierten Netzwerkstrukturen, keine klare Positionierung an der Seite der Opfer und ihrer Angehörigen, kein klares Statement „gegen den Faschismus“!

Genau deswegen denke ich leider, dass man sich jetzt mal auf die Hinterbeine stellen sollte, statt hier über „Pöbeleien“ abzujammern, die nichts anderes sind, als Auswüchse von organisierten faschistischen Strukturen, die man seit Jahrzehnten auf Staatsebene bewusst und subtil protegiert, deren Akzeptanz man aber mit unbeholfenen Statements und solchen schwammigen Aktionen auch offen fördert.

Keine der genannten Parteien sieht die sogenannte „Opferpartei“ überhaupt als eine relevante Größe in diesem Game! Der Faschismus in Deutschland ist jedoch nicht nur eine innere Angelegenheit der (Deutsch-) Deutschen! Er kann nur besiegt werden, wenn die gesamte Gesellschaft sich organisiert gegen ihn stellt. Und das ist nur möglich, wenn auch alle Bestandteile der Gesellschaft immer angesprochen werden.

Abgesehen davon: stellt euch mal vor, Euer Vater wird ermordet und es findet eine Gedenkveranstaltung statt, auf der Ihr nicht eingeladen seid? Und noch dazu wird sein Name falsch geschrieben?

Wie würdet Ihr reagieren?