Über Triptonious Coltrane

Triptonious Coltrane prefers sweet breakfast

Gib mir den Chip!

Hey

Ich habe dich schon gescannt
Du bist zu langsam!
Ich jage die Schlüsselszenen in deinem visuellen Gedächtnis
Die Ansprüche sinken und die Geschwindigkeit steigt
sie steigt
steigt
und steigt noch mehr

Ich bin jetzt so schnell, dass die zeit sich aufhebt
Das tut gut nach all der Hetze
Jetzt hetzt die Zeit, ohne mein physisches Ich
Aber ich seh` dafür nichts mehr

Also ich sehe schon, aber nur noch eine braunbeige Masse
Ich bin halt richtig schnell jetzt!
Hehe – für eine kurze Zeit fühl ich mich richtig geil
Aber dann wird’s fad

Das ist mir noch zu langsam
Unzufriedenheit überkommt mich
Ich will in die nächste Stufe
Ich will in die nächste Stufe

Irgendwie fühle ich mich, wie ein ungezogenes Kind vor dem schokoladenregal im Supermarkt
Ich will alles
Ich will es jetzt
Wo ist meine Mama?

Mama ich will den Chip
gib mir den Chip
Dann spar ich mir die Zeit die ich hier aufwende
um zu Denken
zu Sprechen
mich zu bewegen

Hahaaa
Meine Mama ist schnell
meine Mama ist so schnell, wie ich sie haben will
meine Mama heisst jetzt Gott
Allah
Jehova

Aber ich nenn sie Mama
und ich heule sie an, wie ein richtig lästiges, ungezogenes Kind
und ich will mehr und ich will es noch schneller

Mama, wenn du deine Nerven schonen willst, dann gib mir den Chip
Du weisst schon, den mit der autonomen Lebensform, die sich stets erneuert
Jaaa haaahaaaaaa

RRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRr

Mama

Mama

Mama?

Du bist zu langsam Mama

Roibosh Latte

Ich hätte da einen Themenvorschlag zum Tag der deutschen Einheit: Ich finde, die Deutschen trinken viel zu viel Kaffee. Wie komme ich darauf? Dazu gibt’s natürlich wie immer ’ne coole Story:

In der Grundschule lernten wir ein Lied, dass wir immer Im Canon singen mussten:

C-A-F-F-E-E,
trink‘ nicht soviel Kaffee.
Nicht für Kinder ist der Türkentrank,
schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.
Sei doch kein Muselman,
der das nicht lassen kann

Das war der erste Canon, bei dem ich mitsang. Ein umwerfendes Erlebnis. Ich habe nicht Muselmaaaan verstanden sondern „Muselmann“. Ich habe mir darunter damals auf Anhieb nichts vorstellen können. Im türkischen sagt man dazu „Müslüman“ – mit ordentlich viel Ü – und betont das auch völlig anders (nämlich auf der letzten Silbe). Jedenfalls war ich damals nicht in der Lage (im zarten Alter von 7 Jahren!), auch nur einen Hauch rein phonetischen Zusammenhangs zu erkennen. Muselmänner – Das waren halt irgendwelche ungezogenen Menschen und ich wollte keiner von denen sein. Bis ich überhaupt mal realisierte, das damit eigentlich zumindest mein Papa gemeint war (ich empfand mich in dem Alter Gott sei dank ja weder bewußt als Mann, noch als Moslem), vergingen noch ein Paar Jahre. Das mit dem Türkentrank habe ich auch nicht so richtig realisiert. Im Endeffekt habe ich mich mit der Mehrheit so sehr identifiziert, dass die Absurdität der Situation weder mir, noch all den Erwachsenen, Lehrerinnen und Lehrern aufgefallen ist. Aber schliesslich wusste ich damals ja nicht einmal, was Kaffee war, denn den trank man bei uns zuhause nicht. Bei uns gabs immer nur Tee.

Angela Merkel kocht Kaffee in der Wüste

Angela Merkel kocht Kaffee in der yemenitischen Wüste

Zum Kaffeetrinken kam ich dann erst später durch meine deutschen Szenefreunde. Und jetzt nach Jahren des intensiven katholisch-italienisch-bayerischen Kaffeegenusses, habe ich beschlossen diesen auf ein Minimum zu reduzieren. Ich trenne mich sozusagen von jedweiliger Form des kulturell bedingten regelmässigen Kaffeekonsums und trinke ihn nur noch ab und zu mal, wenn’s halt grad passt.

Morgens zum Beispiel trinke ich jetzt nur noch Roibosh-Latte:
Man schäumt Milch auf, giesst ihn – wie bei einem normalen Latte Macchiato – in ein Glas und giesst nunmehr möglichst starken Roiboshtee hinein.

Das schmeckt lecker und nimmt die Nerven und den Blutdruck nicht so in Anspruch! Sehr wohltuend. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich glaube, das braucht Deutschland jetzt…

GEMAfia, oder: „Du singst und wir backen die Brötchen“

Ich nutze heute die Gelegenheit und treffe aus gegebenem Anlass eine Entscheidung: „Ich trete aus der Gema aus“.
Ich weiß, die Gema ist eigentlich eine sinnvolle Einrichtung und könnte mir viele Vorteile bringen, wenn ich fleißig Musik und Texte produzieren würde, viel auftreten würde und ein gutes Management hätte. Viel besser wäre es aber, wenn ich Mobiltelefonklingeltöne oder Telefonwarteschleifenmusik produzieren würde und nachweisen könnte, dass diese Musik (?) am Tag 35590000987 mal gehört wird. Dann könnte ich richtig Asche machen. Oder ich wäre Schlagerkomponist wie Peter Maffay und würde Integrationsbambis an schlechte Möchtegern-Gangsterrapper vergeben. Also wenn mich weniger mein eigenes Musikbedürfnis antreiben würde, als der schlechte Geschmack einer wohlprogrammierten mediengeilen Masse an Dumpfbacken, …wenn ich also reiner Geschäftsmann wäre, dann wäre das ne tolle Sache für mich.
Da ich aber die Musik nur sekundär als Geschäftsbereich empfinde, stattdessen aber als einen sinnlichen Teil dieser wundervollen Schöpfung, die mich in Gestalt eines mehr oder weniger talentierten Menschen auf diesen Planeten verschlagen hat, bringt mir die Gema nicht viel. Auch die Hochglanzbroschüren, die sie mir regelmäßig schicken, sprechen mich nicht an, denn die sind für Geschäftsleute gemacht.
Sie gibt mir auch als Veranstalter von qualitativ hochwertigen Undergroundkonzerten kein gutes Gefühl. Die Musikfolgebögen der Gema strahlen schlechte Energie aus. Bei ihrem Anblick kriegen KünstlerInnen schlechte Laune. Dementsprechend unlesbar sehen sie dann auch ausgefüllt aus. Außerdem muss ich ständig den Leuten hinterherrennen und ihnen die Dinger unter die Nase halten, sonst steigt mir die Gema auf die Füsse. Das ist doch nicht mein Job? Das ist ja, wie wenn ich miese Promotion für eine Weltmarke machen würde, für die es eh keine Alternative gibt? Ist doch langweilig! Das schlimme ist, dass ich dafür sogar zahlen muss. Ab 2013 wollen sie uns eine versteckte exorbitante Tariferhöhung unterjubeln. Ich habe eh faktisch kein Mitspracherecht und muss mich auf das Verhandlungsgeschick des Geschäftsführers des deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes verlassen. Was ist daran für mich sinnvoll bitte?
Wo ist hier der freie Markt, in einem der größten Wirtschaftssegmente? Ohne Konkurrenz funktioniert das doch nicht! Deswegen machen sogar Turnschuhhersteller bessere Kundenarbeit als Die Gema.
Meine Empfehlungen an die Gema: Seid mal kreativ! Unterstützt die Musikszene richtig! Lobt mal große Stipendien aus für anspruchsvolle Undergroundacts (meinetwegen im Genre Integrationsrap), richtet Übungsräume ein im großen Stil und verlost sie, verleiht Bandbusse umsonst, unterstützt Vinylproduktionen, fördert mal die Musik- und Clublandschaft, anstatt sie auszunehmen. Macht halt mal irgendwas sinnvolles für das Geld, das wir euch geben – Wenn ein nicht wesentlicher Teil der Lizenzeinnahmen schon in irgendwelchen Großtöpfen versickert, die nur von „ordentlichen Mitgliedern“ angezapft werden können, dann gebt uns wenigstens Inhalte zurück! Bewegt euch mal raus aus eurem Paragraphenmief ihr Monopolistensäcke! Denn ihr wisst ja, wie’s läuft: „Wer seinen wertesten nicht selbst bewegt, dem wird er bewegt“. Davon ist sicher auch Peter Maffay zu überzeugen.

Erschienen in der 13. Ausgabe des „Gaudiblatt“ (September 2012)
www.gaudiblatt.de

Gastbeitrag: Sprachstudie von Nadja Belg

dölsom varna, eskeken löwecken nelias ikskökemen, nöleksen, farwa insahlah, – halhasni awraf, neskelön, nemekökski sailen nekcewöl nekekse, anrav moslöd-
avriomethavrio – gria und fonjas – fengari und asteri asterix zu obelisk und insolvenz zu oportonist unzusicht zu absicht ersicht verzicht bringt zuversicht – opposisse – so wie du bist.

Moslems befeuern die internationale Karriere eines amerikanischen Nachwuchs-Internet-Regisseurs

Und schon wieder brennt eine amerikanische Fahne

Schön heiss! Aaah schön mmmhh...

Die Welt hat einen neuen Starregisseur: Nakoula Basseley. Der hat ein höchst dramatisches Low-budget Internetmovie mit Dokucharakter gedreht und das Ding geht gerade ab im Internet: http://www.youtube.com/watch?v=JsIqjg3VkrE.
Die absolute Sensation. Vor allem verbindet er die unterschiedlichste Medienklientel in Ost und West. Die ganze Welt ist völlig aus dem Häusschen. Es kam sogar schon zu Verletzungen und leider auch zu einigen Toten.
Im Grunde ist es ja klar, dass so ein schneller Erfolg auch seine negativen Seiten hat, nicht wahr? Diese ganzen Neider zum Beispiel, die die höchstbeachtliche Leistung des erfolgreichen Jungregisseurs schmälern wollen, indem sie ihm die irrsinnigsten Vorwürfe zur Last legen. Komischerweise häufen sich die negativen Reaktionen in den moslemischen Ländern, obwohl das Thema des Filmes ja den Islam auf Basis einer höchstanspruchsvoll recherchierten Historizität wiederspiegelt. Aber da verstehe einer die Welt! Den Moslems kann man es ja gerade auch überhaupt nicht recht machen. Einfach schwierig, die ganze Situation, nicht wahr?
Ich wünsche Nakoula Basseley auf jeden Fall weiterhin viel Erfolg. Nach diesem bombastischen Start, dürfte er es wohl jetzt auch in Hollywood nicht mehr schwer haben. Nakoula, wir warten jetzt auf einen aufwendig produzierten Aktionthriller mit Starbesetzung. Mein Tip: Lass ihn dir von der amerikanischen Army finanzieren: die haben ein besonderes Filmförderungsbudget für Waffen- und Munitionslastige Produktionen. Den Umgang mit Waffen musst du dir ja jetzt eh aneignen, bei so vielen neuen Feinden.

Herrscher des Universums

Herrscher des Universums

Ich bin der geilste!

Komm mach dich locker
Es ist doch alles immer ganz anders, als es scheint
Bis du es kapiert hast, vergeht eh dein halbes Leben
Also tu nicht so schlau

Mach dich locker
Und lass dich nicht iritieren von dem ganzen Getue
Der Lärm ist Teil der Show und dient zur Stimulierung
Ansonsten ist alles so, wie es in der Steinzeit auch schon war

Mach dich locker
Wir sind eben Herdentiere
Wir regeln alles unter einander
Wir sind die größten Lügner

Und wir lügen uns alles so zurecht, wie’s uns passt
Helden
Götter
Liebe

Warum?
Weil wir nicht genug wissen
Wir wußten schon immer zu wenig
Je mehr wir herausfinden, desto mehr vermehrt sich der undurchsichtige Katalog der Ungewissheiten und Fragen

Und dann kommt wieder die Angst
Plötzlich sehnen wir uns nach der Zeit, in der wir weniger wußten
Für kurze Zeit versinken wir in nostalgischer Glückseligkeit
Doch dann kommt wieder die Angst

Zuerst die Angst vor Aliens
dann die Angst vor uns selbst
und dann wirds eh eng

Aber Maul halten geht gar nicht
Wir müssen alles erklären können, alles!
Denn das Universum gehört uns, zumindest solange, bis wir anderes Leben in ihm entdecken
Dann checken wir erstmal ab, was das für Heinis sind

Wenn sie uns überlegen sind,
sind wir die Opfer
Wenn’s aber Spackos sind,
Dann ziehen wir die ab, führen sie vor wie Tiere im Zoo, nehmen ihnen alles weg, was wir brauchen können, behandeln sie wie Scheisse und fühlen uns geil in unserer Überlegenheit

Normal halt

Aber soweit sind wir noch nicht
Das ist ja gerade der Scheiss!
Sind wir jetzt die Chefs im Universum oder nicht, verdammt nochmal?
Egal jetzt, erstmal müssen eh hier unten noch die Hoheitsrechte geklärt werden

Deswegen gibts verschiedene Götter
Mein Gott ist fetter als deiner!
Wer den fetteren Gott hat, der kann dann auch den Macker im Universum markieren und je fetter wir sind, desto fetter ist auch unser Gott!
Das ist wie bei Dynamo Dresden gegen Hansa Rostock

Zuerst wird draufgehaun und dann geheuchelt:

Aber nein, unsere Religion ist doch nicht grausam!
Wir haben den barmherzigsten Gott, den duldsamsten, den gütigsten
Er ist doch unser Schöpfer, unser Herr, er wacht über uns und er ist immer für uns da

Kannste dir ja überlegen…

und Gott?

Der vergibt uns alles, weil es ist ja schließlich unser Gott – der ist so, wie wir ihn haben wollen
so, wie wir ihn uns zurechtlügen

(Halloo?! Das machen doch alle so! Wäre ja dumm, wer’s nicht so macht)

So und jetzt mach dich mal locker, ok?

Torpedo im See

Pizza Ruccola
oder fritierte Calamari mit viel Zatziki
oder einen ordentlichen Burger?
vielleicht aber auch einfach nur ein Falafel Dürüm?
und dann schaun wir mal, ob was passiert
Ruccolapizza hat gewonnen

ja keine Gansterrapvideos schaun mit vollem Magen!
und schon gar keine Dokus über den Nazionalsozialismus
letztens einen Beitrag über die Karriere der Spice Girls gesehen
beeindruckende Flick Flacks

Jean-Michel Basquiat war wieder einmal umwerfend
und so ein Typ namens Frankie Lymon
der hat den Song „Why do fools fall in love“ geschrieben
und ist mit 14 mit Little Richard getourt

Rammellzee ist auch nicht schlecht

immer noch Sommer
Sommerloch
Butterdose fällt auf den Kachelboden in der Nacht und macht einen irren Lärm
Zu schnell Fahrrad fahren in der Nacht und von der Polizei aufgehalten werden, weil man dabei verdächtig erschien

sonnenbrille lassen wir heute mal weg
stattdessen endlich Batterie kaufen für das Milchschäumgerät
und dann starten wir durch!
so wie jeden Morgen

Das reelle Geld wird immer weniger im Gegensatz zum digitalen
Morgen kauf ich Gold
Dann brauch ich aber einen Tresor, weil in der Bank lass ich das nicht!
Jeden Monat ein Goldtaler wär gut

Verstehe einer das Geld!
Das Geld sogar eher
aber die Menschen nicht so ganz
und immer wieder mal eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg entschärfen

Vor ein Paar Jahren sogar einen Torpedo im Starnberger See
Demnach gabs dort wohl mal ein Uboot?
Warum fährt man jetzt nicht mehr mit sowas im See rum?
Wenn schon denn schon, find ich

Dumpfbackige Schickies trinken zuviel Prosecco in einem türkischen Holzofenpizzarestaurant
Die Bedienung ist auch schon angetrunken und lästert über sie am Nebentisch
Alle hören es – die Schickometten auch
aber das ist ja so lustig

„Noch einen Prosecco, bitte – für unsere Verhältnisse ist es noch der fünfte“
was immer so ein Satz auch aussagen soll?
Laue Sommernacht, Vollmond
endlich satt

Fenerbahce Istanbul spielt gegen Moskau
Der slowenische Pizzabäcker redet unsinn und raucht zuviel